Erschienen in:
01.06.2013 | Originalien
Rekombinanter Faktor VIIa in der Hämorrhagiebehandlung des Schwerstverletzten
Eine Matched-pair-Analyse anhand des TraumaRegisters der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
verfasst von:
Dr. A. Wafaisade, R. Lefering, M. Maegele, P. Helm, M. Braun, T. Paffrath, B. Bouillon, TraumaRegister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 6/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Untersucht wurde, ob die Gabe von rekombinantem Faktor VIIa (rFVIIa) beim Schwerverletzten mit verbessertem Outcome assoziiert ist.
Patienten und Methoden
Patienten des DGU-TraumaRegisters (Primäraufnahmen; „Injury Severity Score“, ISS≥9), die rFVIIa innerhalb der ersten 6 h nach Aufnahme erhalten hatten (rFVIIa +) wurden Patienten ohne rFVIIa-Gabe zugeordnet (rFVIIa −).
Ergebnisse
Die Matched-pair-Analyse ergab zwei identische Gruppen mit je 100 Patienten (rFVIIa +: 40,6±18,5 Jahre, ISS=47,1±16,7 bzw. rFVIIa−: 40,1±19,1 Jahre, ISS=45,1±15,6). Die Anzahl der verabreichten Erythrozytenkonzentrate betrug 18,3±13,1 (rFVIIa +) bzw. 19,5±14,0 (rFVIIa−; p=0,55) sowie der Frischplasmaeinheiten 15,2±13,7 (rFVIIa +) bzw. 15,0±13,1 (rFVIIa−; p=0,92). Zu Thromboembolien kam es bei 5% (rFVIIa +) bzw. 2% (rFVIIa−; p=0,44), zu Multiorganversagen (MOV) bei 82% bzw. 62% (p=0,003), die Krankenhausletalität betrug 48% bzw. 43% (p=0,57).
Schlussfolgerung
Die frühe Gabe von rFVIIa beim Traumapatienten war weder mit einer Einsparung an Blutprodukten noch mit einer Letalitätsreduktion, jedoch mit gehäuftem Multiorganversagen (MOV) assoziiert.