Erschienen in:
01.06.2008 | Leitthema
Therapie des Seminoms im Stadium I
verfasst von:
Prof. Dr. H. Schmidberger, S. Krege
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 6/2008
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Zusammenfassung
Das krankheitsspezifische Überleben von Patienten mit testikulären Seminomen im Stadium I erreicht heute fast 100%. Die Heilung kann mit 3 etablierten Behandlungsstrategien erreicht werden. Die adjuvante Radiotherapie der paraaortalen Lymphknotenstationen (Dosis 20 Gy) und die adjuvante Carboplatin-Monochemotherapie (1 Zyklus AUC 7) reduzieren das Rezidivrisiko von 20% nach Semikastratio auf etwa 3–5%. Falls der Primärtumor ein günstiges Risikoprofil aufzeigt, kann zunächst auf eine adjuvante Therapie verzichtet werden. Stattdessen erfolgt eine engmaschige Nachsorge, basierend auf bildgebenden Verfahren („wait and see“). Nahezu alle Patienten, die ein Rezidiv erleiden, können durch eine Salvagetherapie geheilt werden. Für die Entscheidung, welche adjuvante Therapie für welchen Patienten geeignet ist, rückt neben den histopathologischen Risikofaktoren die Betrachtung möglicher Therapiespätfolgen immer weiter in den Vordergrund.