Erschienen in:
01.05.2015 | Originalien
Therapiewechsel von Ranibizumab zu Aflibercept bei rezidivierender oder persistierender exsudativer altersbedingter Makuladegeneration
verfasst von:
M. Ziegler, B. Heimes, B. Book, M. Dietzel, M. Zeimer, G. Spital, M. Gutfleisch, D. Pauleikhoff, A. Lommatzsch
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Selbst unter konsequenter Anti-VEGF („vascular endothelial growth factor“)-Therapie zeigen sich bei neovaskulärer altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) oft Reaktivierungen der Läsion. Die vorliegende Fallserie untersucht, ob ein Wechsel des Präparates von Ranibizumab zu Aflibercept sicher ist und Unterschiede hinsichtlich der Wirksamkeit beobachtet werden können.
Patienten und Methoden
Bei 56 konsekutiven Patienten mit erneuter Aktivität der AMD, gemäß morphologischen Kriterien der Spectral-Domain-optischen Kohärenztomographie (SD-OCT)-Untersuchung, wurde nach 6 bis maximal 41 Injektionen (im Mittel 18,9, SD 6,3) ein Wechsel von Ranibizumab zu Aflibercept vorgenommen. Bei allen Kontrollen und vor jeder Injektion wurde neben der klinischen Untersuchung der Visus (LogMAR) erhoben und eine SD-OCT (Volumenscan) durchgeführt.
Ergebnisse
Der mittlere Visusverlauf war unter beiden Therapien stabil. Morphologisch zeigte sich eine stärkere Reduktion der Netzhautdicke nach dem Therapiewechsel (innerhalb von 1000 μm und foveolär) gegenüber der initialen Behandlung. Sowohl die Änderung der subretinalen Flüssigkeit als auch die Höhe einer assoziierten Pigmentblattanhebung (PED) wiesen keinen signifikanten Unterschied auf. Die Analyse der morphologischen Veränderungen auf der Ebene der Photorezeptoren zeigte eine Abnahme der Diskontinuität sowohl in der ellipsoiden Bande als auch im Bereich der Membrana limitans externa (ELM).
Zusammenfassung
Bei Patienten mit erneuter und/oder hoher Läsionsaktivität kann durch einen Wechsel des Präparates eine erneute funktionelle Stabilisierung trotz mehrfacher Vorbehandlung erreicht werden. Morphologisch fanden sich zudem Hinweise auf eine Regression des intraretinalen Ödems und Verbesserungen auf der Ebene der Photorezeptoren. Im Rahmen einer klar definierten Behandlungsstrategie ist der Wechsel von einem Anti-VEGF-Präparat auf einen ähnlichen Wirkstoff sicher. Vor einer definitiven Bewertung sind prospektiv kontrollierte Studienbedingungen erforderlich, bevor der klinische Nutzen eines Wechsels verifiziert werden kann.