Erschienen in:
01.12.2010 | Originalien
Ultraschall zur Beurteilung des posterioren Ligamentkomplexes bei thorakolumbalen Wirbelsäulenfrakturen
verfasst von:
F. von Scotti, R.-J. Schröder, F. Streitparth, F. Kandziora, R. Hoffmann, Dr. K.J. Schnake
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 12/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Thorakolumbale Distraktionsverletzungen (Typ B nach AO-Klassifikation, AO Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen) mit Schädigung des posterioren Ligamentkomplexes (PLC) stellen eine Operationsindikation dar. Mit alleiniger Hilfe der Röntgen- und CT-Diagnostik wird die Verletzung des PLC aber regelmäßig nicht erkannt. Ziel dieser Studie war die Evaluation der Treffsicherheit des Ultraschalls zur Diagnostik des PLC-Status thorakolumbaler Frakturen.
Material und Methoden
In einer prospektiven Studie wurden die Befunde der präoperativen Ultraschalluntersuchung mit den intraoperativen Befunden verglichen.
Ergebnisse
Im Untersuchungszeitraum von 2 Jahren wurden 24 Patienten mit 27 thorakolumbalen Frakturen (18-mal Typ A, 9-mal Typ B) untersucht. In 22 Fällen konnte ein aussagekräftiger Ultraschallbefund erhoben werden. Ein korrekter Ultraschallbefund wurde in 20 Fällen (91%) erhoben. Die Sensitivität betrug 83,3%, die Spezifität 93,8%, der positive Vorhersagewert 83,3% und der negative 93,8%.
Schlussfolgerung
Die Ultraschalluntersuchung ist bei Frakturen im thorakolumbalen Übergang zur Diagnostik von Verletzungen der dorsalen Bandstrukturen (PLC) prinzipiell geeignet und ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine sinnvolle Ergänzung zur radiologischen Bildgebung.