Erschienen in:
01.11.2014 | Originalien
Vergleich der Analgesiequalität und Komplikationen von ultraschall- und nervenstimulatorgesteuerten peripheren Nervenkathetern
Datenbankanalyse zu patientenrelevanten Zielparametern
verfasst von:
A. Schnabel, B. Middendorf, M.G. Boschin, A. Gottschalk, H. Van Aken, P.K. Zahn, Prof. Dr. E.M. Pogatzki-Zahn
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 11/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Obwohl Ultraschall(US)-gesteuerte periphere Nervenkatheter(PNK)-Anlagen zunehmend häufiger angewendet werden, sind die meisten Untersuchungen, in denen US bzw. Nervenstimulator(NS)-gesteuerte PNK verglichen werden, darauf ausgelegt, anästhesierelevante Unterschiede zu detektieren. Es gibt dagegen nur wenige Untersuchungen, in denen patientenrelevante Zielparameter in der postoperativen Phase miteinander verglichen wurden.
Ziel der Arbeit
Diese Analyse verglich die analgetische Effektivität und die Komplikationsrate von US- vs. NS-gesteuerten PNK zur postoperativen Schmerztherapie.
Material und Methoden
Daten von erwachsenen Patienten (Juni 2006 bis Dezember 2010), die mithilfe von US (nus = 368, 06/2008–12/2010) oder NS (nns = 574, 06/2006–5/2008) gelegten PNK therapiert wurden, wurden retrospektiv analysiert. Neben den demografischen Merkmalen wurden die postoperativen Schmerzintensitäten [“numeric rating scale“ (NRS): 0–10], die Anzahl der Patienten mit zusätzlichem postoperativem Opioidbedarf, der kumulative Lokalanästhetikaverbrauch und die katheterassoziierten Komplikationen erfasst.
Ergebnisse
Patienten, die einen mit einem US gesteuerten PNK erhielten, gaben am Operationstag geringere Schmerzintensitäten in Ruhe (p = 0,034) und bei Belastung (p < 0,001) an. Außerdem war die Anzahl der Patienten, die postoperativ zusätzlich Opioide benötigten, am Operationstag signifikant niedriger (p < 0,001). Auch die Zahl von Mehrfachpunktionen (p < 0,001) und absoluten Fehlanlagen (p = 0,06) war in der US-Gruppe geringer.
Schlussfolgerung
Diese retrospektive Datenbankanalyse zeigte, dass PNK, die mithilfe des US gelegt wurden, am Operationstag eine bessere Analgesie erzielten als PNK, die mithilfe der NS gelegt wurden. Weiterhin konnten die Zahlen an benötigten Mehrfachpunktionen und absoluten Fehlanlagen in der US Gruppe reduziert werden; dies kann als ein besseres Risikoprofil der US-Technik angesehen werden.