Erschienen in:
01.07.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Harninkontinenz bei Frau und Mann
Diagnostik und Konservative Therapie
verfasst von:
Dr. M.F. Hamann, K.P. Jünemann, C.M. Naumann
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2014
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Zusammenfassung
Harninkontinenz kann beide Geschlechter gleichermaßen betreffen. Es werden die Formen Belastungsinkontinenz (Urinverlust bei körperlicher Belastung, Niesen, Husten) und Dranginkontinenz (imperativer Harndrang mit Urinverlust) von Mischharninkontinenz und Sonderformen unterschieden. Während sich Frauen und Männer die Pathophysiologie der drangassoziierten Harninkontinenz teilen, steht der multifaktoriell bedingten, weiblichen Belastungsharninkontinenz, die zumeist exklusiv durch Prostatektomie bedingte Inkontinenz des Mannes (post Prostatektomie) gegenüber. Die Basisdiagnostik der Harninkontinenz ist weitgehend non-invasiv. Spezielle diagnostische Maßnahmen bleiben dem Rezidiv respektive der Vorbereitung operativer Maßnahmen vorbehalten. Die Therapie orientiert sich am Leidensdruck sowie an der Compliance des Patienten und umfasst in erster Linie konservative Maßnahmen (Lebensstiländerung; Blasen-, Kontinenztraining). Duloxetin ist für die medikamentöse Therapie der weiblichen Belastungsharninkontinenz zugelassen. Die Behandlung drangassoziierter Inkontinenzformen erfolgt primär anticholinerg. Alternativ können Verfahren zur Neuromodulation, ein Betamimetikum sowie die Injektionstherapie mit Botulinumtoxin zukünftig angewendet werden.