Erschienen in:
01.05.2015 | Übersichten
Kann die implantierbare Collamer-Linse mit Aquaport eine Winkelblockproblematik sicher verhindern?
Erste Erfahrungen aus dem Homburger Zentrum für refraktive Chirurgie
verfasst von:
T. Tsintarakis, T. Eppig, A. Langenbucher, B. Seitz, M. El-Husseiny
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Fragestellung
Die Implantation von phaken Intraokularlinsen (pIOL) stellt seit Langem eine Alternative bei höheren Ametropien in der refraktiven Chirurgie dar. Unser Ziel war die Darstellung der intraoperativen und frühpostoperativen Ergebnisse unserer Patienten mit Myopia magna bei Implantation der hinterkammergestützten implantierbaren Collamer-Linsen (ICL). Insbesondere sollte geklärt werden, ob der Aquaport einen Winkelblock sicher verhindern kann.
Patienten und Methodik
Im Zeitraum von März 2012 bis November 2013 wurden im Homburger Zentrum für refraktive Chirurgie insgesamt 24 ICL-Implantationen mit Aquaport bei 12 Patienten mit Myopia magna (− 8,75 ± 4,37, max. − 22,75 dpt) durchgeführt. Die implantierte ICL besteht aus Collamer, einem Kollagen-Copolymer (Staar surgical-V4b/c).
Ergebnisse
Das durchschnittliche Alter der Patienten betrug 35,5 ± 1,35 Jahre. In der 12-Monats-Kontrolle zeigten sich ein Anstieg des mittleren unkorrigierten Visus von 0,013 ± 0,04 auf 0,8 ± 0,45, des mittleren bestkorrigierten Visus von 0,8 ± 0,16 auf 0,8 ± 0,3 und eine Reduktion des sphärischen Äquivalents von − 9,00 ± 4,68 auf 0,12 ± 1,94 dpt. Der Abstand zwischen der Hinterfläche der ICL und der Vorderfläche der eigenen Linse (sog. Vault) betrug 0,45 ± 0,49 (min. 0,064, max. 3,706) mm. Bei einer 28-jährigen Patientin kam es trotz Aquaport zu einem postoperativen Tensionsanstieg auf 42 mmHg beidseits, und die ICL mit Durchmesser 13,2 mm wurde komplikationslos durch eine ICL mit Durchmesser 12,6 mm ersetzt.
Schlussfolgerung
Die Implantation einer ICL mit Aquaport als pIOL, die individuell auf Patientendaten (Größe und Stärke) abgestimmt wird, bietet sich für die Korrektur der Myopia magna als zuverlässige Alternative an. Allerdings sind engmaschige postoperative Kontrollen trotz intraoperativen komplikationslosen Verlaufs nötig, um Tensionsanstiege bei Winkelblockproblematik frühzeitig zu erkennen und zu therapieren.