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2018 | Buch | 1. Auflage

Praxis der Anästhesiologie

konkret - kompakt - leitlinienorientiert

herausgegeben von: Wolfram Wilhelm

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dieses Buch enthält das geballte Praxiswissen für die gesamte Anästhesiologie. Konkret, kompakt, leitlinienorientiert – so vermitteln Herausgeber und ein hochkarätiges Autorenteam sehr gut verständlich alle Inhalte zu Theorie und Praxis der Anästhesiologie. Das Buch ist explizit für Berufsanfänger geschrieben und soll sie erfolgreich zur Facharztprüfung führen, aber auch erfahrene Anästhesisten erhalten eine komplette und detaillierte Übersicht über ihr Fachgebiet. Alle Kapitel beginnen mit einem ganz alltäglichen Fallbeispiel, dann wird das jeweilige Thema konkret behandelt. Aktuelle Leitlinien sind das Rückgrat dieses Buchs, kurze Repetitorien zu Anatomie, Physiologie oder Pharmakologie erläutern die klinischen Zusammenhänge und zahlreiche Praxistipps mit konkreten Handlungsempfehlungen runden es ab.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Anamnese, Voruntersuchungen und Aufklärung in der Anästhesiologie
Zusammenfassung
Anamnese, Voruntersuchungen und anschließende Patientenaufklärung gehören zu den Basismaßnahmen vor jeder Anästhesie und Operation. Risikofaktoren und Erkrankungen des Patienten müssen erkannt werden, um das perioperative Risiko durch ein geeignetes Vorgehen zu vermindern. Aufgrund der erheblichen Bedeutung für Patientensicherheit und Arbeitsablauf haben die Deutschen Gesellschaften für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), für Chirurgie sowie für Innere Medizin eine gemeinsame, 2017 aktualisierte Empfehlung zur präoperativen Evaluation erwachsener Patienten vor elektiven, nicht herz-thorax-chirurgischen Eingriffen veröffentlicht, die die Basis für dieses Kapitel darstellt.
Wolfram Wilhelm
2. Prämedikation und Nüchternheit
Zusammenfassung
Hauptziel der medikamentösen Prämedikation ist die Anxiolyse, wobei diese durch eine gute und empathische Gesprächsführung seitens des Anästhesisten und des Pflegepersonals positiv beeinflusst werden kann. Sollte eine medikamentöse Prämedikation verordnet werden, muss vorher eine Visite stattgefunden haben. Die zur Prämedikation häufig eingesetzten Medikamente werden nachfolgend vorgestellt. Die präoperative Nüchternzeit vor elektiven Eingriffen hat sich in den letzten Jahre gewandelt: Starre Nüchternheitsgrenzen von 6 h für flüssige und feste Nahrung werden zugunsten eines differenzierteren Vorgehens aufgegeben, sodass klare Flüssigkeiten bis 2 h präoperativ akzeptabel sind.
Wolfram Wilhelm
3. Dauermedikation
Zusammenfassung
Ein Großteil der operativen Patienten nimmt gleichzeitig eine Dauermedikation ein, sodass sich Anästhesist und Operateur mit der Frage beschäftigen müssen, welche Medikamente unbedingt weitergenommen und welche abgesetzt werden müssen. Bei dieser Entscheidung werden Nutzen und Risiko der Dauermedikation individuell gegeneinander abgewogen. Die Deutschen Gesellschaften für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), für Chirurgie und für Innere Medizin haben ihre gemeinsame Empfehlung zur präoperativen Evaluation erwachsener Patienten vor elektiven (…) Eingriffen 2017 aktualisiert. Die Empfehlungen zur Dauermedikation werden in diesem Kapitel berücksichtigt.
Wolfram Wilhelm
4. Wie gefährlich ist eine Anästhesie?
Zusammenfassung
In Deutschland versterben derzeit etwa 2,5% aller operativen stationären Patienten während des Krankenhausaufenthalts. In den allermeisten Fällen ist die Todesursache die Kombination aus Art und Schwere der zur Operation führenden Haupterkrankung, der Begleiterkrankungen sowie der pathophysiologischen Nebenwirkungen der Operation. Die Operation als solche ist sehr selten allein die Todesursache, die Anästhesie noch seltener.
André Gottschalk
5. Grundlagen der klinischen Pharmakologie
Zusammenfassung
Basis einer guten anästhesiologischen Betreuung der Patienten sind fundierte Kenntnisse der Pharmakologie der eingesetzten Medikamente. In diesem Kapitel werden ganz einfach und gut verständlich die wichtigsten Grundbegriffe der klinischen Pharmakologie erklärt, z. B. Halbwertszeit, Kompartiment, Clearance, Anschlagzeit, ED95 u. a., aber auch Modelle der Medikamenteninteraktionen und die Wirkweise der Anästhetika.
Sascha Kreuer
6. Intravenöse Anästhetika, TIVA und TCI
Zusammenfassung
Intravenöse Anästhetika sind ein wichtiges Handwerkszeug des Anästhesisten. Die Kenntnis ihrer Wirkungen – erwünscht und unerwünscht – sowie der Einsatzmöglichkeiten sind daher von großer Bedeutung. Die gängigen intravenösen Anästhetika sowie ihre Antagonisten werden in diesem Kapitel vorgestellt. Weiterhin wird auf die praktische Anwendung im Rahmen einer TIVA und TCI eingegangen.
Jörgen Bruhn, Wolfram Wilhelm
7. Inhalationsanästhetika
Zusammenfassung
Das Jahr 1846 gilt als Geburtsjahr der modernen Anästhesie – die erste Äthernarkose wurde demonstriert. In den letzten 50 Jahren wurden über 700 fluorierte Verbindungen synthetisiert. Isofluran war in den 1980er und 1990er Jahren das wichtigste volatile Anästhetikum. Heute sind Desfluran und Sevofluran die Standardsubstanzen in der Inhalationsanästhesie. Die Grundbegriffe der Inhalationsanästhetika, die Wechselwirkung mit Atemkalk, Wirkmechanismen und die klinischen Aspekte der Inhalationsanästhetika werden in diesem Kapitel vorgestellt.
Stefan Röhrig, Wolfram Wilhelm
8. Opioide
Zusammenfassung
Opioide bezeichnet alle Substanzen, die an die bekannten Opioidrezeptoren binden und dort ihre hauptsächliche Wirkung entfalten. Opioidrezeptoren sind im Zentralnervensystem (ZNS) aber auch im Hinterhorn des Rückenmarks und auf peripheren Nervenendigungen nachgewiesen worden. Für Narkosen werden meist nur die hochpotenten Opioide eingesetzt, deren pharmakologische Wirkungen und die praktische Anwendung dargestellt werden. Die Wirkung der Opioide kann mit Opioidantagonisten, die ebenso vorgestellt werden, antagonisiert werden.
Werner Hering, Harald Ihmsen
9. Muskelrelaxanzien und Relaxometrie
Zusammenfassung
Seit ihrer Einführung in die klinische Praxis in den 1940er Jahren haben Muskelrelaxanzien einen festen Platz im Rahmen sog. balancierter Anästhesiekonzepte. Durch die pharmakologische Muskelerschlaffung werden chirurgische Eingriffe wesentlich erleichtert oder erst möglich gemacht. Die Wirkweise der Muskelrelaxanzien im Allgemeinen werden in diesem Kapitel ebenso vorgestellt wie die einzelnen klinisch relevanten Relaxanzien.
Jan-Uwe Schreiber, Thomas Fuchs-Buder
10. Kardiovaskulär wirksame Medikamente
Zusammenfassung
Die perioperative Überwachung und Steuerung der Herz-Kreislauf-Funktion zählt mit zu den wichtigsten Aufgaben der anästhesiologischen Patientenversorgung. Da schwerwiegende Kreislaufreaktionen jederzeit auftreten können, sind eine hohe Vigilanz und ein schnelles zielorientiertes Handeln zwingend erforderlich und bedingen u. U. eine Therapie mit kardiovaskulär wirksamen Medikamenten, die in diesem Kapitel vorgestellt werden.
Ulrich Grundmann
11. Narkosegeräte und Narkosebeatmung
Zusammenfassung
Das Atemsystem eines Anästhesiegeräts ist die Schnittstelle zwischen dem Atemweg des Patienten, z. B. Gesichtsmaske, Larynxmaske, Endotrachealtubus o. ä., und dem Beatmungsgerät. Es gibt unterschiedliche Atemsysteme, die mit ihren Komponenten unter technisch-konstruktiven Gesichtspunkten erläutert werden. Bevor Narkosegeräte in Betreib genommen werden dürfen, müssen einer Funktionsprüfung unterzogen werden, da Fehlfunktionen nicht auszuschließen sind. Die DGAI hat zur Standardisierung dieser Praxis Leitlinien zur Organisation der anästhesiologischen Versorgung veröffentlicht, an denen sich medizinisches Personal und Hersteller von Narkosegeräten orientieren können.
Christian Hönemann, Marie-Luise Rübsam
12. Monitoring und Gefäßzugänge
Zusammenfassung
Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und der Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) haben gemeinsam Mindestanforderungen an die apparative Ausstattung des anästhesiologischen Arbeitsplatzes definiert, die zuletzt 2013 aktualisiert wurden. Die einzelnen Monitoringverfahren werden in diesem Kapitel ebenso vorgestellt wie die Methoden der arteriellen und venösen Gefäßpunktion.
Wolfram Wilhelm, J. K. Götz Wietasch
13. Neuromonitoring
Zusammenfassung
Im vorliegenden Kapitel werden alle heute gängigen Verfahren zum Neuromonitoring in der Anästhesiologie beschrieben: Überwachung des »Narkose-EEG« inkl. der aktuellen Datenlage zu Awareness, weiterhin NIRS, evozierte Potenziale mit SSEP und MEP u.v.a.m. Dabei werden die physiologischen Grundlagen sehr gut verständlich erklärt, die Veränderungen je nach Anästhesietechnik, Operation und Krankheitsbild dargestellt und ganz konkrete praktische Hinweise gegeben, wie genau Neuromonitoring im anästhesiologischen Alltag eingesetzt werden kann.
Lennart Peters, Wolfram Wilhelm
14. Ultraschall in der Anästhesiologie
Zusammenfassung
Ultraschall ist in den letzten Jahren zunehmend zur Routine im anästhesiologischen Arbeitsalltag geworden, sei es zur sicheren Gefäßpunktion, bei der Regionalanästhesie oder zur raschen Einschätzung von Patienten. Dieses Kapitel orientiert sich an den Kursinhalten »Anästhesie-fokussierte Sonographie« (AFS) und gibt einen Überblick über Grundlagen des Ultraschalls sowie zur Kardiosonographie und zur thorakoabdominellen Sonographie inkl. FAST, FEEL und FATE. Die Inhalte zum Ultraschall bei Gefäßpunktionen sind in Kap. 12 »Monitoring und Gefäßzugänge« und zur Neurosonographie im Kapitel 29 »Periphere Regionalanästhesie« dargestellt.
Wolfram Wilhelm, Stefan Röhrig
15. Atemwegsmanagement
Zusammenfassung
Die Sicherung der Atemwege ist eine der Kernkompetenzen in der Anästhesiologie. Sie ist die zentrale Maßnahme in der Behandlung des respiratorisch insuffizienten Patienten, da ohne offene Atemwege und eine suffiziente Beatmung alle weiteren Therapiemaßnahmen ohne Erfolg sein werden. Es muss daher das Ziel eines jeden Anästhesisten sein, die verschiedenen Methoden des Atemwegsmanagements sicher zu beherrschen. Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die essenziellen Fragen des Atemwegsmanagements.
Arnd Timmermann
16. Perioperative Infusionstherapie
Zusammenfassung
Mit der perioperativen Infusionstherapie greift der Anästhesist maßgeblich in die Homöostase ein und kann damit das operative Ergebnis und die perioperative Morbidität und Mortalität beeinflussen. Er muss daher die Physiologie des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts und mögliche pathophysiologische Veränderungen in der perioperativen Phase sowie die Pharmakologie der Infusionslösungen kennen – einen Überblick hierüber erhalten Sie in diesem Kapitel.
Rudolf Hering
17. Blutgasanalyse, Säure-Basen-Haushalt, O2-Versorgung und CO2-Elimination
Zusammenfassung
Eine Blutgasanalyse (BGA) ist heute in fast jedem OP-Bereich und auf der Intensivstation sofort verfügbar, um sich insbesondere bei schwer erkrankten Patienten rasch einen differenzierteren Eindruck vom Zustand des Patienten machen zu können. Außer den Grundlagen der BGA werden in diesem Kapitel der Säure-Basen-Haushalt sowie dessen Störungen samt der dazugehörigen Kompensationsmechanismen anhand einiger klinischer Beispiele beschrieben.
Fabian Grundmann, Wolfram Wilhelm
18. Perioperative Antibiotika- und Endokarditisprophylaxe
Zusammenfassung
Postoperative Wundinfektionen sind schwere Komplikationen nach operativen Eingriffen, die möglichst verhindert werden müssen. Daher hat der Arbeitskreis Krankenhaus- und Praxishygiene der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) im Jahr 2014 die S1-Leitlinie »Strategien zur Prävention von postoperativen Wundinfektionen« und 2012 zur perioperativen Antibiotikaprophylaxe veröffentlicht; diese bilden Grundlage des Kapitels. Indikation und Auswahl des geeigneten Antibiotikums, sowohl zur Antibiotika- als auch Endokardititsprophylaxe werden beschrieben.
Sabine Meyer, Sebastian Schulz-Stübner, Wolfram Wilhelm
19. PONV – Übelkeit und Erbrechen nach Anästhesie und Operation
Zusammenfassung
Postoperative Übelkeit und postoperatives Erbrechen werden in der internationalen Literatur als »PONV« (»postoperative nausea and vomiting«) bezeichnet. Diese Kapitel befasst sich mit der Entstehung von PONV, beschreibt die Risikofaktoren sowie die aktuellen Empfehlungen zu PONV-Prophylaxe und -Therapie.
Leopold Eberhart, Wolfram Wilhelm
20. Thermomanagement
Zusammenfassung
Die Körperkerntemperatur des Menschen wird trotz wechselnder Umgebungstemperaturen durch die Thermoregulation sehr präzise geregelt. Durch Anästhetika wird die aktivierte thermoregulatorische Vasokonstriktion ausgeschaltet. Perioperativ resultiert häufig eine Hypothermie, obwohl die negativen Auswirkungen für die Patienten in diversen Studien belegt worden sind. Einer intraoperativen Wärmetherapie sollte daher Bedeutung beigemessen werden. Die Grundlagen des Thermomanagements werden in diesem Kapitel erörtert.
Anselm Bräuer
21. Lagerung des Patienten
Zusammenfassung
Operateur, Anästhesist und das im OP-Bereich tätige Pflegepersonal übernimmt ein hohes Maß an Verantwortung für den Patienten: Nicht nur Operation und Narkose müssen sorgfältig durchgeführt werden, auch die Lagerung auf dem OP-Tisch und die Umlagerungsmaßnahmen. Zudem ist für jede Operation eine spezifische Lagerung des Patienten erforderlich, die mit speziellen physiologischen oder pathophysiologischen Veränderungen einhergeht. Operateur und Anästhesist müssen diese Besonderheiten kennen und die Risiken beachten, die durch die Lagerung auftreten können.
Moritz Fiebig, Wolfram Wilhelm
22. Hämotherapie und Patient Blood Management
Zusammenfassung
Blutprodukte können Leben retten, z. B. bei schwerverletzten Patienten oder großen Operationen, aber ihre Anwendung kann auch mit teilweise erheblichen Risiken verbunden sein, z. B. Infektionsrisiko, akute Lungenschädigung oder ggf. sogar ein erhöhtes Tumorrisiko. Daher müssen die Indikationen zur Fremdblutgabe genau bekannt sein, aber auch das richtige Vorgehen bei der Bluttransfusion sowie alle Maßnahmen, um eine Transfusion bestmöglich zu verhindern. Das vorliegende Buchkapitel befasst sich mit den Grundlagen und allen praktischen Aspekten der Bluttransfusion, der maschinellen Autotransfusion und stellt auch das Konzept »Patient Blood Management« dar.
Sebastian Turinsky, Sebastian Thiele
23. Gerinnung
Zusammenfassung
Die menschliche Hämostase setzt sich aus einer komplexen, physiologischen, kaskadenförmigen Wechselwirkung vieler Einzelkomponenten zusammen, die sich vielfach durch Rückkopplungsmechanismen kontrollieren. Dieses komplexe System wird in diesem Kapitel erläutert, wobei auch auf Gerinnungssstörungen, Antikoagulanzien, Thrombozytenfunktionshemmer, die einzelnen Optionen der Gerinnungstherapie und das Vorgehen bei Massivblutungen eingegangen wird.
Heiko Lier
24. Wie mache ich eine Allgemeinanästhesie?
Zusammenfassung
Während in den bisherigen Buchkapiteln die einzelnen Anästhesiemedikamente, Narkosegeräte, Monitoringmaßnahmen und Verfahren zum Atemwegsmanagement u. a. erklärt wurden, wird in diesem Kapitel exemplarisch der Ablauf einer Allgemeinanästhesie dargestellt. Welche Vorbereitungen sind notwendig? Wie erfolgt die Einleitung? Und wie wird eine Narkose »geführt«? Was ist vor der Extubation zu beachten und wie erfolgt die weitere Betreuung des Patienten? All diese Fragen werden praxisnah beantwortet.
Wolfram Wilhelm, J. K. Götz Wietasch
25. Stand-by und Analgosedierung
Zusammenfassung
Kleinere operative Eingriffe oder diagnostische Prozeduren können oft ohne Anästhesie oder mit Hilfe einer Lokalanästhesie durchgeführt werden. Häufig wird in diesen Fällen dennoch die Anwesenheit eines Anästhesisten gewünscht, um die Vitalfunktionen zu überwachen, den Patientenkomfort zu erhöhen oder um eine Ruhigstellung zu gewährleisten, insbesondere bei kleinen Kindern oder unkooperativen Patienten.
Stefan Soltész
26. Lokalanästhetika und Lipid Rescue
Zusammenfassung
Kaum eine pharmakologische Substanzklasse hat über die Zeit eine so konstant große Bedeutung in der Anästhesiologie wie die Lokalanästhetika, die primär über eine Hemmung spannungsabhängiger Na+-Kanäle auf der Seite der inneren Kanalpore wirken. Die Pharmakodynamik und -kinetik ist ebenso Inhalt dieses Kapitels wie die Toxizität. Die praxisrelevanten Lokalanästhetika werden in diesem Kapitel vorgestellt.
Sebastian Stehr, Torsten Christ
27. Rückenmarknahe Regionalanästhesie
Zusammenfassung
Unter dem Begriff »rückenmarknahe Regionalanästhesie« werden Verfahren zur Ausschaltung der Schmerzempfindung auf Höhe der Spinalnervenwurzeln zusammengefasst. Dies sind die Spinalanästhesie, die Periduralanästhesie sowie die kombinierte Spinal-Peridural-Anästhesie (CSE). Diese Verfahren werden nach einer anatomischen Einführung ebenso wie typische Lokalanästhetika, Lagerungsmanöver und hygienische Anforderungen vorgestellt. Weiterhin sind Nebenwirkungen, Komplikationen und der wichtige Aspekt der Blutgerinnung Inhalt dieses Kapitels.
Alexander Raddatz, Wolfram Wilhelm
28. Periphere und intravenöse Regionalanästhesie
Zusammenfassung
Periphere Regionalanästhesieverfahren gehören heute zu den etablierten Anästhesieverfahren für Eingriffe an der oberen und unteren Extremität. Zunächst werden die Grundlagen der Nervenstimulation und der Punktion unter Ultraschallkontrolle sowie allgemeine Regeln zum praktischen Vorgehen dargestellt. Anschließend erhalten Sie einen Überblick über die gängigen peripheren Regionalanästhesieverfahren, wobei immer die essenziellen, auch anatomischen Grundlagen praxisrelevant dargestellt werden.
Martin Franz, Wolfram Wilhelm
29. Aufwachraum
Zusammenfassung
Nach dem Ende des operativen Eingriffs und der Anästhesie ist die Erholungsphase des Patienten meist noch nicht vollständig abgeschlossen. Er muss deshalb solange in anästhesiologischer Betreuung bleiben, bis die Vitalfunktionen nicht mehr gefährdet sind. Dieser Zeitraum kann – je nach Vorerkrankung, Art und Verlauf von Eingriff und Narkose – wenige Minuten oder auch mehrere Stunden betragen. Der Anästhesist bleibt solange für den Patienten zuständig und entscheidet über die Verlegung auf die Normal-, Intermediate-Care- oder Intensivstation.
Stefan Soltész
30. Postoperative Schmerztherapie
Zusammenfassung
Schmerz ist, laut der International Association for the Study of Pain, ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit aktueller und potenzieller Gewebeschädigung einhergeht. Eine adäquate Schmerztherapie ist eine wesentliche Voraussetzung zur raschen Genesung, trägt zur Vermeidung postoperativer Komplikationen bei und soll auch eine Schmerzchronifizierung verhindern. Zudem verbessert sie den Patientenkomfort und trägt im Idealfall zu einer kürzeren Krankheitsdauer und damit zur Kostenersparnis bei. Die einzelnen Bausteine einer adäquaten Schmerztherapie sind Inhalt dieses Kapitels.
Christine Meyer-Frießem, Esther Pogatzki-Zahn
31. Delir und postoperative kognitive Dysfunktion (POCD)
Zusammenfassung
Delir und postoperative kognitive Dysfunktion (POCD) sind typische Komplikationen, die gerade bei älteren Patienten nach großen Eingriffen auftreten und dann für den Patienten selbst, aber auch für seine Angehörigen und das Behandlungsteam eine schwere Belastung darstellen können. Da insbesondere das Delir häufig singulär als »Verwirrtheit durch Narkose« fehlgedeutet wird, müssen Pathomechanismus und Risikofaktoren bekannt sein. Im vorliegenden Kapitel werden zudem folgende Fragen praxisnah beantwortet: Wie sind Delir und POCD definiert? Welche Tests gibt es zur Erkennung? Welche Risikofaktoren kann man beeinflussen? Ist eine Regionalanästhesie zwingend erforderlich? Was kann man zu Prophylaxe und Therapie machen?
Finn Radtke, Martin Franck, Wolfram Wilhelm
32. Postoperative Visite
Zusammenfassung
Die anästhesiologische Betreuung endet bei den meisten Patienten mit der Verlegung aus dem Aufwachraum auf die Normalstation. Trotzdem ist eine postoperative anästhesiologische Visite sinnvoll, v. a. unter den Aspekten der eigenen Qualitätssicherung. Hierbei besteht die Möglichkeit, die Ergebnisse des eigenen Handelns zu überprüfen, aber auch dem Patienten, dem Operateur oder dem Krankenpflegepersonal der Station beratend zur Verfügung zu stehen. Die postoperative anästhesiologische Visite hat folgende Aufgaben:
Leopold Eberhart, Wolfram Wilhelm
33. Maligne Hyperthermie
Zusammenfassung
Die maligne Hyperthermie (MH) ist eine genetisch determinierte, latente Myopathie, die nach Exposition mit Triggersubstanzen, also volatilen Inhalationsanästhetika und Succinylcholin, zu einer Dysregulation der intrazellulären Ca2+-Homöostase und konsekutiv zu einer hypermetabolen Stoffwechselentgleisung führt. Die klinische Symptomatik der MH reicht von abortiven Formen mit nur einem oder wenigen Symptomen oder einer geringen Ausprägung mehrerer Symptome bis hin zur klassischen fulminanten MH-Krise, die in ca. 6% aller MH-Fälle beobachtet wird. Diagnostik, Therapie und die Anästhesieführung bei Patienten mit einer MH oder einer MH-Disposition sind Gegenstand dieses Kapitels.
Frank Wappler
34. Allergie und Anaphylaxie
Zusammenfassung
Jederzeit kann es im OP zu einer anaphylaktischen Reaktion mit potenzieller Lebensgefahr kommen. Dieses Kapitel nennt die »Hauptverdächtigen« in Anästhesiologie und OP-Bereich, beschreibt dezidiert Symptome, (Schock-)Therapie, weitere Diagnostik und Nachsorge – und schließlich auch das Vorgehen bei Patienten, die schon präoperativ über Multiallergien berichten und bei denen nun Anästhesie und Operation geplant werden müssen.
Wolfram Wilhelm, Fabian Grundmann
35. Was mache ich, wenn…
Zusammenfassung
Während einer Anästhesie können auch bei gewissenhaftem Arbeiten jederzeit Komplikationen eintreten, die selbst für den erfahrenen Anästhesisten eine Herausforderung darstellen. Das rechtzeitige Erkennen und ggf. Antizipieren des Problems sowie die zeitnahe Therapie sind essenziell. In diesem Kapitel werden praxisrelevante Probleme wie z. B. Störungen von Oxygenierung und Ventilation, Kreislauf- und Herzrhythmusstörungen sowie Verlust des Venenzugangs, lebensbedrohliche Hyperkaliämie, Korneaschäden u.v.a.m dargestellt und Tipps zu deren Behandlung gegeben.
Jan-Hendrik Günther, Ludger Bahlmann
36. Reanimation im OP
Zusammenfassung
Auch im perioperativen Bereich kann es in jeder Phase der Versorgung, also sowohl vor, bei oder unmittelbar nach der Anästhesieeinleitung, als auch während des chirurgischen Eingriffs oder im Aufwachraum zu einem Kreislaufstillstand kommen, der sofortige Reanimationsmaßnahmen erfordert. Alle notwendigen Maßnahmen werden in diesem Kapitel beschrieben.
Claus-Martin Muth, Tim Piepho
37. Ambulante Anästhesie
Zusammenfassung
Prinzipiell kann jede Operation ambulant erfolgen, die ein geringes Komplikationsrisiko aufweist und postoperativ keine stationäre Betreuung erfordert. Anästhesie bei ambulanten Patienten stellt den Anästhesisten vor besondere Herausforderungen: frühe postoperative Entlassung, Förderung der Eigenständigkeit der Patienten und Minimierung perioperativer Komplikationen. Diese Ziele werden durch eine strukturierte anästhesiologische Evaluation, ein auf den ambulanten Kontext abgestimmtes Anästhesieverfahren sowie eine interdisziplinär koordinierte Schmerztherapie erreicht.
André Hemping-Bovenkerk, Michael Möllmann
38. Kinderanästhesie
Zusammenfassung
Weniger als 5% aller in Deutschland durchgeführten Narkosen finden bei Kindern statt, sodass viele Anästhesisten nur über eingeschränkte Erfahrungen mit pädiatrischen Patienten verfügen. Obwohl die Mehrheit der Kinder, die operiert werden müssen, gesund sind und im Gegensatz zu Erwachsenen nur kleinere Eingriffe benötigen, besteht dennoch eine höhere perioperative Morbidität und Mortalität. Neben der praktischen Erfahrung des betreuenden Anästhesisten sind Kenntnisse zu altersspezifischen Besonderheiten und Behandlungsschemata erforderlich. Das vorliegende Kapitel bietet eine kompakte Übersicht über die gesamte Kinderanästhesie.
Jost Kaufmann, Frank Wappler
39. Anästhesie bei geriatrischen Patienten
Zusammenfassung
Im Folgenden wird das anästhesiologische Vorgehen bei Patienten >75 Jahren dargestellt und als »geriatrische Anästhesie« bezeichnet, wobei sich diese Einteilung nur am chronologischen Alter orientiert. Mit zunehmendem Alter kommt es zu einem progredienten Verlust aller Organfunktionen, sodass im Alter schon geringe Störungen ausreichen, um ein Organversagen zu verursachen. Zusätzlich können chronische Erkrankungen den Organfunktionsverlust über die Zeit weiter negativ beeinflussen zudem haben alterstypische Veränderungen Konsequenzen auf die Pharmakotherapie.
Wolfram Wilhelm
40. Anästhesie bei morbider Adipositas
Zusammenfassung
Adipositas ist definiert als eine über das Normalmaß hinausgehende Zunahme des Körperfetts. In den letzten Jahrzehnten kam es zu einer deutlichen Zunahme von Patienten mit morbider Adipositas, die zu vielfältigen Folgeerkrankungen und einer Vielzahl von anästhesiologisch bedeutsamen Veränderungen führt. Die
Hans-Georg Bone
41. Schockraumversorgung
Zusammenfassung
Schockraum und zentrale Notaufnahme (ZNA) sind die Nahtstelle zwischen prähospitaler und innerklinischer Versorgung und müssen hohen räumlichen, logistischen und personellen Anforderungen genügen, um eine qualitativ hochwertige Versorgung gewährleisten zu können. Der Schockraumpatient ist durch eine akute Vitalbedrohung infolge einer kritischen Erkrankung oder schweren Verletzung charakterisiert und bedarf der akuten notfallmedizinischen Versorgung, häufig durch ein interdisziplinäres und interprofessionelles Team. Die Besonderheiten der Versorgung werden in diesem Kapitel beschrieben.
Michael Bernhard, André Gries
42. Anästhesie an Außenarbeitsplätzen
Zusammenfassung
In den letzten Jahren zeichnet sich ein deutlicher Trend ab, dass anästhesiologische Leistungen vermehrt auch außerhalb des OP-Saals durchgeführt werden. In diesem Kapitel sollen nun neben allgemeinen Überlegungen zu personellen, räumlichen und apparativen Anforderungen sowie zu geeigneten Anästhesie- und Sedierungstechniken die Besonderheiten der im Außenbereich durchgeführten Eingriffe dargestellt werden.
Wolfgang Zink
43. Der kardiale Risikopatient
Zusammenfassung
Zur Risikoeinschätzung vor der Operation eines kardialen Risikopatienten gilt es, die individuelle Gefährdung des Patienten durch den Eingriff zu bestimmen. Die hierfür notwendigen Verfahren werden in diesem Kapitel vorgestellt. Die häufigsten kardialen Erkrankungen, die Auswirkungen auf das anästhesiologische Vorgehen haben, werden ebenso erörtert wie das anästhesiologische Management kardialer Risikopatienten.
Heinz Michael Loick, Carsten Zobel
44. Der pulmonale Risikopatient
Zusammenfassung
Postoperative pulmonale Komplikationen sind die führende Todesursache nach Operationen. Sie sind häufiger als kardiovaskuläre Komplikationen und hauptverantwortlich für längere Krankenhausverweildauern. Zur Identifizierung pulmonaler Risikopatienten ist die präoperative Evaluation daher von entscheidender Bedeutung. Die gängigen Methoden werden in diesem Kapitel ebenso vorgestellt, wie die häufigsten pulmonalen Erkrankungen und das anästhesiologische Management betroffener Patienten.
Matthias Paul, Christoph Klein
45. Anästhesiologische Besonderheiten bei Erkrankungen von Niere und Leber
Zusammenfassung
Die Niere sorgt dafür, dass für die Zelle nahezu gleichbleibende Umgebungsbedingungen hinsichtlich des Wasser- und Elektrolyt vorliegen, die für eine normale Zellfunktion unabdingbar sind. Darüber hinaus hat die Niere aber auch wichtige Entgiftungsfunktionen für wasserlösliche Ausscheidungsprodukte und eine sekretorische Funktion für die Erythropoese. Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan, das für eine Vielzahl von Stoffwechsel-, Immun-, Entgiftungs- und Ausscheidungsvorgängen verantwortlich ist. Diese Funktionen können nur dadurch sichergestellt werden, dass eine ausreichende Oxygenierung und Perfusion stattfindet. Bei Auswahl und Dosierung der Anästhesiesubstanzen müssen bei Patienten mit Nieren- und Leberinsuffizienz unterschiedliche pharmakokinetische und pharmakodynamische Überlegungen berücksichtigt werden, die das anästhesiologische Management beeinflussen.
Clemens Bauer, Wolfram Wilhelm
46. Anästhesiologische Besonderheiten bei Stoffwechsel- und Hormonstörungen
Zusammenfassung
Trauma, operativer Eingriff und Anästhesie verursachen eine dynamische Veränderung der endokrinen Homöostase. Diese endokrine Stressreaktion ist prinzipiell eine wichtige physiologische Antwort des Körpers zur Verbesserung der Überlebenschance. Die anästhesiologische Behandlung von Patienten mit Stoffwechsel- und Hormonstörungen erfordert nicht nur eine grundlegende Kenntnis über Hormonwirkungen, Regelmechanismen, Wechselwirkungen mit Medikamenten und Auswirkungen auf die verschiedenen Organsysteme, sondern auch eine gute Planung, Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Anästhesiologen, Chirurgen und Internisten bzw. Endokrinologen.
J. K. Götz Wietasch
47. Anästhesiologische Besonderheiten bei sonstigen und seltenen Erkrankungen
Zusammenfassung
In der klinischen Praxis kommt es immer wieder vor, dass sich ein Patient in der Anästhesieambulanz vorstellt oder als Notfall operiert werden muss und dabei eine (seltene) Erkrankung angibt, deren anästhesiologische Besonderheiten auch der erfahrene Anästhesiearzt möglicherweise nur unzureichend kennt: Was ist zu beachten bei Patienten mit HIV, was bei hereditärem Angioödem, Morbus Becker oder multipler Sklerose? Wie geht man vor, wenn bei dem Patienten eine Central Core Erkrankung oder ein Kabuki-Syndrom vorliegt? In diesem Buchkapitel werden einige dieser selteneren Erkrankungen und deren anästhesiologisches Management kurz besprochen. Zudem wird ein allgemeingültiges Vorgehen dargestellt, wie der Anästhesist auch in Notfällen vorgehen kann, um bei Patienten mit selteneren oder seltenen Erkrankungen eine höchstmögliche Sicherheit zu erreichen.
Dierk Vagts, Fabian Grundmann, Wolfram Wilhelm
48. Anästhesie in der Allgemein- und Viszeralchirurgie
Zusammenfassung
In der Allgemein- und Viszeralchirurgie reicht die Bandbreite der Operationen von kleineren Eingriffen mit geringem perioperativen Risiko, wie bei Leistenhernien-Operationen, bis hin zu sehr großen Operationen mit hohem perioperativen Risiko wie bei der thorakoabdominellen Ösophagusresektion. Der zunehmende Anteil älterer Patienten mit erheblicher Komorbidität und großer Operation stellt eine besondere perioperative Herausforderung dar. Eingriffe mit dringlicher oder Notfallindikation können das perioperative Risiko zusätzlich erhöhen. Diese Aspekte werden in diesem Kapitel erörtert.
Andreas Kortgen
49. Anästhesie in der Gynäkologie
Zusammenfassung
Operationen in der Gynäkologie reichen von relativ kleinen Eingriffen wie Hysteroskopie und Abrasio über Operationen der Mammae bis hin zu komplexen Tumorexstirpationen im Unterbauch, z. B. als OP nach Wertheim. Viele Patientinnen sind zwischen 30 und 50 Jahren alt und weisen eher selten anästhesiologisch relevante Komorbiditäten auf. Der Umstand, dass aus anästhesiologischer Sicht häufig »kleine Eingriffe« betreut werden, darf nicht zur Annahme verleiten, dass die Patientinnen das auch so empfinden. Gerade eine Malignomerkrankung oder ein toter Fetus stellen gravierende Einschnitte im Leben von zuvor geistig und körperlich gesunden Frauen dar.
Peter Kranke, Maximilian Kippnich
50. Anästhesie in der Geburtshilfe
Zusammenfassung
Die physiologischen Veränderungen während der Schwangerschaft sind die Grundvoraussetzung zur Aufrechterhaltung und erfolgreichen Beendigung einer Schwangerschaft und werden in diesem Kapitel ebenso erörtert, wie die Besonderheiten der geburtshilflichen Pharmakotherapie. Das anästhesiologische Vorgehen bei einer normalen Geburt sowie der Sectio wird beschrieben. Fokus liegt auch auf geburtshilflichen Sondersituationen, wie z. B. Lageanomalien oder dem HELLP-Syndrom. Zudem werden anästhesiologische Besonderheiten der Schwangerschaft und Stillperiode auch bei nichtgeburtshilflichen Eingriffen beschrieben.
Peter Kranke, Wolfram Wilhelm
51. Erstversorgung des Neugeborenen
Zusammenfassung
Schwangere und Neugeborene werden in Deutschland entsprechend ihres gesundheitlichen Zustands bzw. Risikos in Kliniken adäquater perinatologischer Versorgungsstufen behandelt. Selbst bei einer risikofreien Geburt können unvorhergesehene Probleme beim Neugeborenen auftreten. Daher muss immer ein funktionstüchtiger, komplett ausgerüsteter Erstversorgungsplatz im Kreißsaal und im Kaiserschnitt-OP-Bereich vorhanden sein. In diesem Kapitel werden die Erstversorgung des Neugeborenen unmittelbar nach Geburt oder Kaiserschnittentbindung, die Neugeborenenreanimation sowie die Versorgung von Neugeborenen mit Fehlbildungen beschrieben.
Claudia Roll
52. Anästhesie in der Urologie
Zusammenfassung
Die perioperative Betreuung urologischer Patienten ist häufig anspruchsvoll, aber auch abwechslungsreich: Regionalanästhesien besitzen wie die Allgemeinanästhesie einen festen Stellenwert als Anästhesieverfahren, und das Alter reicht von Kindern bis hin zu geriatrischen Patienten. Neben großen, recht standardisierten Eingriffen wie der Prostatektomie oder Zystektomie finden komplexe endourologische Eingriffe statt, z. B. zur Harnableitung bei supravesikalem Harnstau. Die Anästhesie in der Urologie eignet sich demnach nicht nur hervorragend als Einstieg in das Fachgebiet, sondern erfordert mitunter die gesamte fachärztliche Expertise.
Thomas Bluth, Axel Heller
53. Anästhesie in der Orthopädie und Unfallchirurgie
Zusammenfassung
Dieses Kapitel befasst sich mit den Besonderheiten der Anästhesie in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Alle relevanten Verletzungen oder Erkrankungen werden kurz dargestellt, ebenso die OP-Indikationen, OP-Verfahren mit ihren Komplikationen sowie die jeweiligen anästhesiologischen Aspekte. Weitere Themen sind u. a. Pathophysiologie und Blutdruckmanagement bei Beach-chair-Lagerung, Besonderheiten bei Knochenzementimplantation oder Anwendung eines Tourniquet, fremdblutsparende Maßnahmen.
Markus Paxian
54. Anästhesie in der Thoraxchirurgie
Zusammenfassung
Resezierende Eingriffe an der Lunge sind mit einer vergleichsweise hohen eingriffsbezogenen Sterblichkeit verbunden. Neben der Invasivität thorakaler Eingriffe und der zunehmenden Multimorbidität der immer älteren und meist männlichen Patienten stellen COPD, Raucheranamnese und Operationsdauer unabhängige Prädiktoren dar. Der Beitrag der Anästhesiologie speziell zur Senkung von Morbidität und Letalität beinhaltet u. a. die sichere Atemwegstrennung und Oxygenierung unter schonender Einlungenventilation (ELV), das Kreislaufmanagement sowie die differenzierte perioperative Therapie inkl. einer optimalen Schmerztherapie mit frühestmöglicher Rehabilitation und Mobilisation des Patienten.
Uwe Klein, Arno Hapich
55. Anästhesie in der Herzchirurgie
Zusammenfassung
Die anästhesiologische Versorgung geht mit einigen Besonderheiten einher, wobei es verschiedene Wege gibt, für herzchirurgische Patienten eine sichere Narkose durchzuführen. Häufig werden herzchirurgische Eingriffe mit Anschluss an die Herzlungenmaschine durchgeführt. Dieses Vorgehen wird ebenso dezidiert besprochen wie die Besonderheiten bei z. B. komplexen Klappenoperationen, interventionellen Katheterverfahren inkl. TAVI oder der Einsatz von TEE, erweitertem Monitoring sowie einer differenzierten Katecholamintherapie. Schließlich wird auch kurz das anästhesiologische Vorgehen bei komplexen kindlichen Herzfehlern dargestellt.
Arne Käthner, Jörg Ender
56. Anästhesie in der Gefäßchirurgie
Zusammenfassung
Das perioperative Risiko von Patienten, die sich einem gefäßchirurgischen Eingriff unterziehen müssen, ist aufgrund von Eingriff und Komorbiditäten häufig deutlich erhöht. Das anästhesiologische Management ist komplex und muss neben den Vorerkrankungen der Patienten auch die Besonderheiten des offenen oder endovaskulären Vorgehens berücksichtigen. Alle diese Aspekte werden hier dargestellt, z. B. bei Karotis-OP, Aorten-OP, EVAR, aber auch bei großen venösen Thrombektomien u. a.
Sascha Tank, Thoralf Kerner
57. Anästhesie in der Neurochirurgie und Neuroradiologie
Zusammenfassung
Die Anästhesie bei intrakraniellen Eingriffen ist komplex und muss – neben der eigentlichen Narkoseführung – Aspekte der zerebralen Homöostase berücksichtigen. Hierbei stehen der zerebrale Metabolismus, der zerebrale Blutfluss, der zerebrale Perfusionsdruck, das zerebrale Blutvolumen und der intrakranieller Druck im Fokus. In diesem Kapitel werden die gängigen neurochirurgischen und neuroradiologischen Krankheitsbilder und OP-Verfahren sowie das anästhesiologische Management inkl. der Vor- und Nachteile einzelner Anästhetika detailliert und praxisnah beschrieben
Jan Karlik, Michael Adamzik
58. Anästhesie in der HNO
Zusammenfassung
Die Anästhesie in der HNO ist v. a. durch die Nähe des Operationsfelds zum Atemweg sowie Erkrankungen, die teilweise mit einer erschwerten Intubation einhergehen, geprägt. Eine weitere Besonderheit in der HNO ist die bei vielen Eingriffen an Hals, Nase und Ohr praktizierte Injektion von Lokalanästhetikalösungen mit einem Adrenalinzusatz und das extrem vielschichtige Patientenklientel. In diesem Kapitel werden die typischen Eingriffe in der HNO, inkl. der Notfalleingriffe, die Hochfrequenzjetventilation und Besonderheiten der Laserchirurgie erörtert.
Malte Silomon
59. Anästhesie in der Augenheilkunde
Zusammenfassung
Die erfolgreiche Durchführung von Anästhesien bei ophthalmologischen Eingriffen stellt besondere Anforderungen an den betreuenden Anästhesisten. Ophthalmochirurgie ist eine Chirurgie der extremen Lebensalter: Vom Säuglingsalter bis zum Senium, mit überproportional vielen Patienten in den beiden Extremen, sind häufig Patienten mit multiplen Vorerkrankungen und ASA-Status 3–4 zu betreuen. Zudem ist der Zugang zu Kopf und Atemwegen des Patienten häufig eingeschränkt, und durch die Verwendung des OP-Mikroskops ist der Fortgang der Operation »von außen« schlecht einzuschätzen.
André Hemping-Bovenkerk, Michael Möllmann
60. Anästhesie in der Zahn-, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Zusammenfassung
Die Anästhesie in der MKG-Chirurgie ist durch zahlreiche Besonderheiten geprägt, deren Kenntnis auch für andere operative Disziplinen wie z. B. HNO oder Neurochirurgie nützlich ist. Häufig werden kieferchirurgische Operationen von diesen Fachdisziplinen übernommen, sodass sich der nicht in der MKG-Chirurgie erfahrene Anästhesist mit zahlreichen Problemen konfrontiert sehen kann, wie z. B. häufig schwierigen Intubationsverhältnissen. Einen Überblick über die anästhesiologischen Besonderheiten der Zahn- und MKG-Chirurgie gibt dieses Kapitel.
Rainer Lukner
61. Anästhesie in der plastischen und Verbrennungschirurgie
Zusammenfassung
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Besonderheiten der Anästhesie in der plastischen und Verbrennungschirurgie. Hierbei werden die praxisrelevanten Grundlagen der Versorgung brandverletzter Patienten wie auch die Verbrennungskrankheit beschrieben. Auf die pharmakologischen Aspekte bei dieser speziellen Patientengruppe wird ebenso eingegangen wie auf die postoperative Schmerztherapie, die Volumentherapie und die Vor- bzw. Nachteile der in Frage kommenden Narkoseverfahren. Das Inhalationstrauma wird gesondert erörtert; ebenso die Anästhesie bei Patienten in der plastischen Chirurgie.
Peter K. Zahn, Andreas Hohn, Britta Wolf
62. Rechtliche Aspekte in der Anästhesiologie
Zusammenfassung
Jeder Anästhesist muss heute davon ausgehen, dass er im Laufe des Berufslebens mit anwaltlichen Vorwürfen oder gerichtlichen bzw. staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen konfrontiert wird. Daher sollte heute jeder Arzt medikolegale Grundkenntnisse besitzen, wobei die wichtigsten Begriffe und Sachverhalte in diesem Kapitel kurz dargestellt werden. In vielen Fällen werden sich die anwaltlichen Vorwürfe recht einfach widerlegen lassen, Basis dafür ist aber immer eine sehr gute Dokumentation.
Elmar Biermann, Wolfram Wilhelm
63. Hygiene in der Anästhesiologie
Zusammenfassung
Die gesetzliche Grundlage der Hygiene in Krankenhäusern und Einrichtungen für ambulantes Operieren stellt das Infektionsschutzgesetz (IfSG) und die davon abgeleiteten Landeshygieneverordnungen dar. In diesem Kapitel werden die anästhesierelevanten Aspekte des IfSG vorgestellt und auf die wichtigen Regeln zur persönlichen Hygiene sowie der Hygiene am Anästhesiearbeitsplatz beschrieben.
Sebastian Schulz-Stübner
Backmatter
Metadaten
Titel
Praxis der Anästhesiologie
herausgegeben von
Wolfram Wilhelm
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-54568-3
Print ISBN
978-3-662-54567-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-54568-3

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