Erschienen in:
23.05.2016 | Anästhetika | Leitthema
Einfluss lokaler Anästhetika auf den hyalinen Gelenkknorpel
verfasst von:
Prof. Dr. P. Angele, J. Zellner
Erschienen in:
Arthroskopie
|
Ausgabe 2/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Einleitung
Die Zytotoxizität von lokalen Schmerztherapeutika auf den Gelenkknorpel ist insbesondere bei der Anwendung von kontinuierlichen Schmerzpumpen erkennbar. Hierbei kann es zum Auftreten von Chondrolysen kommen.
Methoden
Insbesondere Bupivacain, aber auch Mepivacain, Ropivacain und Lidocain zeigten im Rahmen von In-vitro- und In-vivo-Studien Toxizität am Gelenkknorpel.
Ergebnisse
Ob eine einmalige intraartikuläre Injektion ausreicht, Apoptose am Gelenkknorpel auszulösen, ist unklar. Allerdings zeigen die bisherigen Dosisfindungsstudien, dass eine zunehmende Konzentration und Einwirkzeit der Lokalanästhetika auf den Gelenkknorpel zu einem progredienten Zellschaden führen. Da die Studien mit unterschiedlichen Zellen, Kultursystemen und Tiermodellen arbeiten, sind die Ergebnisse z. T. divergent und Schwellenwerte auf den Einsatz im klinischen Alltag beim Menschen nur schwer zu übertragen.
Schlussfolgerung
Bei der bisherigen Datenlage muss die Indikation zur intraartikulären Injektion lokaler Anästhetika streng überprüft werden. Auf Pumpensysteme zur kontinuierlichen intraartikulären Applikation sollte komplett verzichtet werden.