Erschienen in:
28.06.2022 | Aus dem Fokus
Bedeutet langsamer mutieren, länger leben?
verfasst von:
Moritz Borchers
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 3/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Zum Zeitpunkt ihres Ablebens weisen eine Maus und ein Mensch eine grob vergleichbare Anzahl an somatischen Mutationen auf. Das ist - sehr vereinfacht - das Teilergebnis eines Interspeziesvergleichs, den ein multidisziplinäres Forschungsteam gerade vorgelegt hat [Cagan A et al. Nature. 2022;604(7905):517-24]. Die jährliche Rate an somatischen Mutationen variierte unter 16 untersuchten Säugetierspezies (von der Maus bis zur Giraffe) sehr stark - und korrelierte negativ mit der Lebensspanne. Das heißt: Je länger eine Spezies lebt, desto langsamer akkumuliert sie somatische Mutationen. Über diesen Zusammenhang hinaus konnte die Körpergröße keine Varianz in der Mutationsrate mehr aufklären. Zum Beispiel leben Giraffen und Nacktmulle gleichlang und haben auch eine ähnliche Rate an somatischen Mutationen, obwohl sich ihre Körpermasse um den Faktor 23.000 unterscheidet. …