Nutzen Sie die Chancen der IGeL-Leistungen

Neben den Leistungen des von der GKV reglementierten ersten Gesundheitsmarktes bietet der zweite Gesundheitsmarkt gerade für den Hausarzt bzw. Internisten ein breites Spektrum von sinnvollen gesundheitsfördernden Maßnahmen. Durch solche IGeL-Leistungen können Sie den Praxisumsatz deutlich steigern. Die im Rahmen der GKV zu erbringenden ärztlichen Leistungen sollen notwendig, ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein. „Doch darüberhinaus gibt es Vieles, was sinnvoll, nützlich und wünschenswert ist und auch von aufgeklärten Patienten gewünscht und nachgefragt wird“, sagte Dr. Wolfgang Grebe, niedergelassener Internist und Präventionsmediziner in Frankenberg. Dies gebe dem Hausarzt bzw. Internisten die Möglichkeit, jenseits der Strangulationen der GKV eine i.S. der Prävention für Patienten vorteilhafte Medizin betreiben zu können. Das bereits verabschiedete Präventionsgesetz erweitere die Möglichkeiten des Arztes, in diesem Bereich segensreich tätig sein zu können. Gerade die Sportmedizin biete ein Umfeld, um sich mit dem Tätigkeitsschwerpunkt „Gesundheits-Coach“ profilieren zu können. Die 10 Gebote des IGeLns Eine vertrauensvolle Patienten-Arzt-Beziehung erfordert allerdings, dass bei der Erbringung der IGeL-Leistungen bestimmte Spielregeln, nämlich die 10 Gebote des IGeLns, eingehalten werden. Dazu gehören: Korrektheit und Transparenz der Indikationsstellung Nur erforderliche, empfehlenswerte oder vertretbare Leistungen Sachliche Information ohne Herabwürdigung der Leistungspflicht der GKV Keine Verunsicherung der Patienten Kein Aufdrängen von Leistungen Angemessene Bedenkzeit vor Abschluss des Behandlungsvertrages Aufklärung der entstehenden Kosten Schriftlicher Behandlungsvertrag Anwendung der GOÄ Einhaltung der Fachgebietsgrenzen und sonstiger Qualitätsstandards Eine großes Spektrum an Leistungen „Vielen Ärzten ist gar nicht bewusst, was sie alles nicht zu Lasten der GKV abrechnen dürfen“, so Grebe. Wer dies nicht beachte, mache sich des Abrechnungsbetrugs schuldig, was auch geahndet werde. Im hausärztlichen Alltag gebe es zahlreiche Möglichkeiten für IGeL-Angebote. Dazu gehören Untersuchungen und Bescheinigungen außerhalb der kassenärztlichen Pflichten, Ernährungsberatung, Gruppenbehandlungen z.B. für Übergewichtige mit einem BMI < 30, Raucherentwöhnung, Beratung zur Selbstmedikation im Rahmen von Prävention und Lebensführung, Phytotherapie auf Wunsch, Injektionen eines nicht zu Lasten der GKV verordnungsfähigen Arzneimittels, Neuraltherapie, Beratung und Untersuchungen im Zusammenhang mit Life-Style-Präparaten, Führerscheinuntersuchung, Eingangs- bzw. Kontroll-Untersuchung für Fitness-Studios oder Sportvereine, Ernährungsberatung, Gesundheits-Coaching, Beratung zur Patientenverfügung und Burn-Out-Prävention. Auch Ergänzungsuntersuchungen zusätzlich zur GKV-Vorsorgeuntersuchungen wie EKG, Ergometrie, Triglyzeride, Harnsäure, Kreatinin, HDL, LDL, sonographische Untersuchungen und labordiagnostische Wunschleistungen können und müssen über die GOÄ abgerechnet werden. „Angesichts des weit verbreiteten Mangels sollte in diesem Zusammenhang auch an das Vitamin D gedacht werden“, so Grebe.

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