Erschienen in:
14.11.2019 | Gonarthrose | Originalien
Nachhaltigkeitsstrategien einer 3-wöchigen Präventionsmaßnahme bei Patienten mit Gonarthrose
verfasst von:
Dr. A. Pietsch, J. Schröder, H. Riepenhof
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Handwerker und Arbeiter der Bauindustrie haben aufgrund ihrer berufsbedingten Belastungen ein erhöhtes Risiko für eine Gonarthrose. Zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit können berufsgenossenschaftliche Maßnahmen zur Sekundärprävention wahrgenommen werden. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Beschreibung der Effekte eines standardisierten multimodalen Sekundärpräventionsprogramms und deren Nachhaltigkeit über 2 Jahre für differenzierte Kennwerte der Lebensqualität, um vor dem Hintergrund der variierenden Trainingsadhärenz auf Gründe für die Effizienz des Programms schließen zu können.
Material und Methoden
In wiederholten Messreihen wurden 140 Patienten aus dem Baugewerbe im Hinblick auf dynamische Muskelkraft, Lebensqualität und Kennwerte zur Gonarthrose evaluiert. Die Daten wurden nonparametrisch durch Median und Quartile beschrieben. In einem Intention-to-treat-Ansatz wurden inferenzstatistische Analysen mithilfe des parameterfreien Wilcoxon-Paartests bearbeitet. Statistische Signifikanz wurde akzeptiert bei p < 0,05.
Ergebnisse
Zum Zeitpunkt T2 ergaben sich für nahezu alle Kennwerte signifikante Verbesserungen. Zum Zeitpunkt T4 blieben die positiven Verbesserungen nach dem Basiskurs in allen Kennwerten erhalten. Vielmehr fanden sich im BMI (Body-Mass-Index) sowie in einigen Dimensionen und den Gesamtscores des SF-36 (körperlicher und psychischer Summenscore) weitere signifikante Verbesserungen.
Schlussfolgerung
Das Kniekolleg hat sich als nachhaltig wirksam erwiesen, wobei für zukünftige Forschungen kritisch zu hinterfragen bleibt, warum keine Unterschiede zwischen angeleitetem, reduziertem oder gar fehlendem Langzeiterhaltungstraining bestehen. Zukünftige Analysen zur Motivations- und einzelnen Modul-Wirkungs-Beziehung sollten prospektiv mit größeren Kohorten den Einfluss des Telefoncoachings, der einzelnen Module und der Refresher-Kurse überprüfen.