Skip to main content

18.02.2019 | Parodontologie | Nachrichten

Gegenseitige Kontrolle im Zahnfleisch

print
DRUCKEN
insite
SUCHEN

Erfolgreiche deutsch-israelische Forschungskooperation: Die Arbeitsgruppen von Professor Dr. Immo Prinz vom Institut für Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und Professor Dr. Avi-Hai Hovav von der Universität von Jerusalem in Israel untersuchten die Wechselwirkungen von Bakterien und Immunzellen im Zahnfleisch von Mäusen. Sie fanden heraus, dass bestimmte Immunzellen (gamma-delta T-Zellen) zahlreich im Zahnfleisch an der Grenze zum bakteriellen Biofilm, in dem Bakterien leben, vorhanden sind. Sie sind also im Kontakt mit hunderten von Bakterienarten auf den Zähnen, die – wenn ihre Zusammensetzung im Gleichgewicht ist – beispielsweise vor Parodontose schützen. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die gamma-delta T-Zellen und die Bakterien im Zahnfleisch sich gegenseitig in Schach halten“, erklärt Professor Prinz.

Die Teams konnten beobachten, dass bei Mäusen ohne Bakterien im Mund nur sehr wenige gamma-delta T-Zellen im Zahnfleisch vorkamen. Bei Mäusen mit normaler Besiedelung der Mundhöhle durch Bakterien veränderte sich die Zusammensetzung der Bakterienarten und erhöhten sich die Entzündungswerte, wenn die gamma-delta T-Zellen gezielt ausgeschaltet wurden. Diese Ergebnisse veröffentlichte das fachübergreifende Magazin „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ (PNAS). Das bilaterale Forschungsprojekt wird noch bis Mitte 2020 durch die German-Israeli Foundation for Scientific Research and Development (GIF) gefördert.

Die Erstautorinnen der Studie, Anneke Wilharm aus Hannover und Yaara Tabib aus Jerusalem, schauen schon über den Tellerrand dieser Publikation hinaus: „Etwa 40 Prozent der westlichen Bevölkerung leiden an der entzündlichen Erkrankung Parodontose, bei der es zum weitgehend irreversiblen Knochenabbau des Zahnhalteapparats und folglich zum Zahnverlust kommen kann. Wir wollen jetzt die Funktion der gamma-delta T-Zellen in der Parodontose untersuchen“, sagt Anneke Wilharm. „Über die Situation im menschlichen Zahnfleisch wissen wir noch sehr wenig. Doch zur Behandlung der Parodontose könnten in Zukunft möglicherweise auch T-Zellen zum Einsatz kommen“, sagt Professor Prinz.

 

Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Immo Prinz, prinz.immo@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-9739.



Quelle: Stefan Zorn, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Medizinische Hochschule Hannover

print
DRUCKEN

Parodontalbehandlung verbessert Prognose bei Katheterablation

19.04.2024 Vorhofflimmern Nachrichten

Werden Personen mit Vorhofflimmern in der Blanking-Periode nach einer Katheterablation gegen eine bestehende Parodontitis behandelt, verbessert dies die Erfolgsaussichten. Dafür sprechen die Resultate einer prospektiven Untersuchung.

Invasive Zahnbehandlung: Wann eine Antibiotikaprophylaxe vor infektiöser Endokarditis schützt

11.04.2024 Endokarditis Nachrichten

Bei welchen Personen eine Antibiotikaprophylaxe zur Prävention einer infektiösen Endokarditis nach invasiven zahnärztlichen Eingriffen sinnvoll ist, wird diskutiert. Neue Daten stehen im Einklang mit den europäischen Leitlinienempfehlungen.

Zell-Organisatoren unter Druck: Mechanismen des embryonalen Zahnwachstums aufgedeckt

08.04.2024 Zahnmedizin Nachrichten

Der Aufbau von Geweben und Organen während der Embryonalentwicklung wird von den Zellen bemerkenswert choreografiert. Für diesen Prozess braucht es spezielle sogenannte „Organisatoren“. In einer aktuellen Veröffentlichung im Fachjournal Nature Cell Biology berichten Forschende durch welchen Vorgang diese Organisatoren im Gewebe entstehen und wie sie dann die Bildung von Zähnen orchestrieren.

Die Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde umbenannt

11.03.2024 Kinderzahnmedizin Nachrichten

Infolge der Umbenennung der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde in Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnmedizin (DGKiZ) wird deren Mitgliederzeitschrift Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde in Oralprophylaxe & Kinderzahnmedizin umbenannt. Aus diesem Grunde trägt die erste Ausgabe in 2024 erstmalig den neuen Titel.

Newsletter

Bestellen Sie unseren kostenlosen Newsletter Update Zahnmedizin und bleiben Sie gut informiert – ganz bequem per eMail.