Erschienen in:
08.03.2022 | Pathologie | Leitthema
Bedeutung des femoroazetabulären Impingements im Sport
verfasst von:
Dr. med. Moritz Riedl, Stefan Fickert
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Das femoroazetabuläre Impingement (FAI) ist eine häufige Erkrankung des jungen aktiven Patienten und beschreibt die Kombination aus typischen radiologischen Zeichen eines Hüft-Impingements und entsprechenden bewegungsabhängigen Beschwerden. Radiologische Impingement-Zeichen haben eine hohe Prävalenz in der Bevölkerung, sind jedoch bei Weitem nicht immer klinisch relevant. Die Prävalenz des FAI ist bei professionellen Sportlern deutlich erhöht, wobei bestimmte Sportarten besonders betroffen sind. Aufgrund der hohen Diskrepanz zwischen Bildgebung und Klinik ist die dezidierte Diagnostik mittels spezieller Impingement-Tests sowie der Ausschluss von Differenzialdiagnosen von besonderer Bedeutung. Bei der Pathogenese scheinen ethnische sowie geschlechterspezifische Faktoren eine Rolle zu spielen, insbesondere aber außerordentliche körperliche (sportliche) Belastung in einer vulnerablen Phase der Skeletogenese während der Adoleszenz ist ein Risikofaktor für die Entwicklung eines FAI. Therapie der Wahl nach Ausschöpfen der konservativen Möglichkeiten ist die arthroskopische Impingement-Resektion. Die klinischen Ergebnisse sind auch über lange Nachverfolgungszeiträume positiv und die Return-to-sport-Rate ist über verschiedene Sportarten hinweg hoch. Entscheidend hierfür ist das richtige Rehabilitationsprogramm, welches individuell auf die Anforderungen des einzelnen Sportlers zugeschnitten wird. Screening-Programme für junge Leistungssportler könnten die frühzeitige Erkennung sportspezifischer Hüftpathologien erleichtern und die Ergebnisse der Behandlung weiter verbessern.