Zusammenfassung
Mehrere schwere Smogepisoden in den USA 1930 und 1948 sowie 1952 in London, die zu einem Anstieg der Mortalität respiratorischer Krankheiten geführt haben, zeigten die mögliche Gefährdung weiter Schichten der Bevölkerung durch extrem hohe Luftschadstoffbelastungen auf. Obwohl seitdem die Schadstoffkonzentrationen deutlich gesunken sind, ist die Besorgnis geblieben. Dies hat zu einer regen Forschungstätigkeit geführt, wobei jedoch in den letzten Jahren zunehmend erkannt wurde, dass nicht nur eine Schadstoffbelastung der Außenluft von Bedeutung sein könnte, sondern dass die allgemeinen Lebensbedingungen und die Schadstoffbelastung in Innenräumen, in welchen sich die meisten Menschen zu 70–90 % ihrer Zeit aufhalten, eine mindestens genauso große Beachtung erhalten sollten. Insbesondere kommt der passiven Tabakrauchexposition die größte Bedeutung bei der Entstehung von Atemwegskrankheiten im Kindesalter zu. Bei den Schadstoffen PM2,5 und NO2 ist ein kausaler Zusammenhang mit der Entstehung von Asthma bronchiale, allergischer Sensibilisierung und Heuschnupfen nicht eindeutig gezeigt worden, allerdings können sie Asthmaanfälle auslösen.