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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

26. von Willebrand-Jürgens-Syndrom, 1926

verfasst von : Hansjosef Böhles

Erschienen in: Historische Fälle aus der Medizin

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Die beiden Autoren beginnen die Arbeit mit der Feststellung, dass die „hämorrhagische Diathese“ ein „verworrenes Gebiet“ darstellt, das aber in den letzten Jahren übersichtlicher geworden sei. Sie beschrieben drei Familiengruppen mit sich gleichenden Anamnesen. Die Anamnese ergab, dass fünf von sieben Geschwistern im Kindesalter an unkontrollierbaren Blutungen gestorben waren. Unter 66 Familienmitgliedern fand von Willebrand sieben beteiligte Knaben und 16 betroffene Mädchen. Er bezeichnete die Gerinnungsstörung als „Pseudohämophilie“ [1, 2], weil im Unterschied zur klassischen Hämophilie eine verlängerte Blutungszeit und auch eine dominante Vererbung vorlagen. Die Erkrankung wurde 1926 erstmals von Prof. Erik Adolf von Willebrand, einem finnischen Arzt für innere Medizin, beschrieben [1]. Im Jahr 1924 wurde ihm ein 5-jähriges Mädchen mit einer schweren Blutungsdiathese in seiner Klinik in Helsingfors (Helsinki) vorgestellt. Sie kam von den zwischen Finnland und Schweden gelegenen Aaland-Inseln. Ihre 1882 geborene Mutter wie auch ihr Vater stammten aus einer „Bluter“-Familie. Von Willebrand bezeichnete die Erkrankung zunächst als „Pseudohämophilie“. Die Abgrenzung gegenüber der Hämophilie gelang erst 1933 in der Zusammenarbeit mit dem Leipziger Hämatologen Rudolf Jürgens [3].
Literatur
1.
Zurück zum Zitat von Willebrand EA (1926) Hereditär pseudohemofil. Finska Läkaresällskapets Handlingar 67:87–112 von Willebrand EA (1926) Hereditär pseudohemofil. Finska Läkaresällskapets Handlingar 67:87–112
2.
Zurück zum Zitat von Willebrand EA (1931) Über hereditäre Pseudohämophilie. Acta Medica Scand. 76:521–549CrossRef von Willebrand EA (1931) Über hereditäre Pseudohämophilie. Acta Medica Scand. 76:521–549CrossRef
3.
Zurück zum Zitat von Willebrand EA, Jürgens R (1933) Über ein neues vererbbares Blutungsübel: die konstitutionelle Thrombopathie. Dtsch Arch Klin Med 175:453–483 von Willebrand EA, Jürgens R (1933) Über ein neues vererbbares Blutungsübel: die konstitutionelle Thrombopathie. Dtsch Arch Klin Med 175:453–483
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Zurück zum Zitat Jürgens R. (1933) Beitrag zur Pathologie und Klinik der Blutungsbereitschaft, Springer DNB 134126270 Jürgens R. (1933) Beitrag zur Pathologie und Klinik der Blutungsbereitschaft, Springer DNB 134126270
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Zurück zum Zitat Zhang ZP, Blombäck M, Egberg N et al (1994) Characterization of the von Willebrand factor gene (VWF) in von Willebrand disease type III patients from 24 families of Swedish and Finnish origin. Genomics 21:188–193CrossRef Zhang ZP, Blombäck M, Egberg N et al (1994) Characterization of the von Willebrand factor gene (VWF) in von Willebrand disease type III patients from 24 families of Swedish and Finnish origin. Genomics 21:188–193CrossRef
13.
Metadaten
Titel
von Willebrand-Jürgens-Syndrom, 1926
verfasst von
Hansjosef Böhles
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-59833-7_26

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