Kongress des American College of Cardiology 2024

Eine FFR-gesteuerte komplette Revaskularisation war in einer Studie bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt und koronarer Mehrgefäßerkrankung klinisch nicht wirksamer als eine alleinige Revaskularisation der Infarktarterie.

Bei Aortenklappenstenose und kleinem Aortenanulus sind selbstexpandierende Klappenprothesen bei Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI) im Hinblick auf die Prothesenfunktion von Vorteil, zeigt erstmals eine randomisierte Vergleichsstudie.

Der Versuch, durch Gabe von humanem Apolipoprotein A1 die HDL-Funktion zu verbessern und darüber kardiovaskuläre Ereignisse nach akutem Koronarsyndrom zu reduzieren, war in einer großen randomisierten Studie nicht von Erfolg gekrönt.

Eine subkutane Injektion genügt, um mit dem Wirkstoff Zilebesiran den systolischen Blutdruck von bereits mit Standard-Antihypertensiva behandelten Patienten für drei Monate und länger um bis zu 12 mmHg zu senken, zeigt eine neue Studie.

Kann die Progression zur Herzinsuffizienz bei Personen mit diabetischer Kardiomyopathie, deren körperliche Leistungsfähigkeit bereits beeinträchtigt ist, gebremst werden? Die Ergebnisse einer aktuellen Studie wurden jetzt auf dem ACC-Kongress präsentiert. 

Mit dem Antisense-Oligonukleotid Olezarsen lassen sich Triglyzeridwerte bei kardiovaskulären Risikopatienten halbieren, so das Ergebnis der prominent publizierten Phase-II-Studie Bridge-TIMI 73a. Deutet sich ein Strategiewechsel bei modernen Triglyzeridsenkern Richtung Massenmarkt an?

Ein katheterbasiertes Therapieverfahren zur Symptomverbesserung bei KHK-Patienten mit refraktärer Angina pectoris hat sich in einer kontrollierten Studie als wirksam erwiesen. Der Versuch, Aufschluss über den Wirkmechanismus zu erlangen, war allerdings weniger erfolgreich.

Können SGLT2-Inhibitoren nach Herzinfarkt vor Herzinsuffizienz schützen? Auch wenn es Hinweise dafür gibt, ließ sich der Nutzen weder in der DAPA-MI-Studie noch in der jetzt publizierten größeren EMPACT-MI-Studie eindeutig nachweisen.

Zahlt sich eine präventive Koronarintervention bei Patienten mit „vulnerablen“ Koronarläsionen klinisch aus? Anscheinend ja, legen Ergebnisse einer randomisierten kontrollierten Studie nahe. Praxisreif ist eine solche Strategie damit derzeit aber wohl noch nicht.

Ein neues, alkoholbasiertes Verfahren für die renale Denervation senkte in der Sham-kontrollierten TARGET-BP-I-Studie den Blutdruck. Die Ergebnisse geben dennoch Rätsel auf.

Kaum auszusprechen, vielleicht effektiv: Für das in den Energiestoffwechsel eingreifende Ninerafaxstat liefern aktuelle Studienergebnisse Hinweise auf Effektivität bei nicht-obstruktiver hypertropher Kardiomyopathie.

Nächster Erfolg mit Semaglutid bei Herzinsuffizienz des HFpEF-Phänotyps: Auch bei adipösen HFpEF-Patienten mit Diabetes reduzierte der GLP-1-Agonist in einer Studie nicht nur das Körpergewicht, sondern verbessert zudem Symptomatik, körperliche Funktion und Lebensqualität.

In der TACT2-Studie hatte der Chelatbildner Dinatrium-EDTA keinen positiven Effekt bei Diabetespatienten mit Herzinfarkt. Liegt es daran, dass sich die Bleiexposition verringert hat?

Weniger Blutungen, keine vermehrten Gerinnungsereignisse: In der ULTIMATE-DAPT-Studie konnte die doppelte Plättchenhemmung bei akutem Koronarsyndrom nach einem Monat sicher beendet werden.

In der bisher längsten Studie mit dem neuen subkutanen PCSK9-Hemmer Lerodalcibep erreicht die große Mehrheit der kardiovaskulären Hoch- und Höchstrisikopatienten die Leitlinienziele.

Ein neuer Wirkstoff bringt sich zur Risikosenkung bei Patienten mit Hypertriglyceridämie in Stellung. Die Triglyceridsenkung zumindest funktioniert.

Die Schaffung eines interatrialen Links-Rechts-Shunts mittels implantiertem Shunt-Device hat als neues Therapiekonzept bei Herzinsuffizienz erneut nicht überzeugt. In der RELIEVE-HF-Studie konnte damit weder die Symptomatik noch die Prognose der Patienten verbessert werden.