13.04.2013 | Übersicht
Angioödeme der Kopf-Hals-Region
Erschienen in: Allergo Journal | Ausgabe 2/2013
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Das Angioödem ist eine akute ödematöse Schwellung tieferer Hautschichten. Bei Manifestationen im Bereich der oberen Atemschluckstraße kann es zu einem lebensbedrohlichen Notfall kommen. Für eine rasche und wirksame Therapie ist es notwendig, histaminvermittelte von nichthistaminvermittelten Angioödemen zu unterscheiden und die nichthistaminvermittelten weiter zu differenzieren.
Histaminvermittelte Ödeme der oberen Atemschluckstraße sind sehr selten. Sie stellen hier nur etwa 1 % aller Fälle mit akuten Ödemen dar. Demnach stellen nichthistaminvermittelte Ödeme entsprechend 99 % aller akuten Ödeme der oberen Atemschluckstraße dar. Rund 80 % aller akuten Ödeme treten im Rahmen lokaler entzündlicher Erkrankungen auf. Die zweithäufigste Gruppe stellen mit 8 % die Bradykinin-induzierten Angioödeme dar. Hier unterscheidet man zwischen den durch Blocker des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) induzierten Angioödemen (RAE), dem hereditären Angioödem (HAE) sowie dem erworbenen („acquired“) Angioödem (AAE). Antihistaminika und Kortikoide können bei histaminvermittelten Angioödemen eingesetzt werden, zeigen bei akuten Attacken Bradykinin-induzierter Angioödeme jedoch keine Wirkung. Hier stellen der Bradykinin-B2-Rezeptorantagonist Icatibant (Firazyr®) oder das C1-Inhibitor-Konzentrat (Berinert®) Therapieoptionen dar, die zu einer raschen Remission führen. Die folgende Arbeit gibt eine Übersicht zur Diagnostik und Therapie in der Notfallsituation „akutes Angioödem“, insbesondere bei Schwellungen im Kopf-Hals-Bereich.