01.08.2006 | Bild und Fall
Arteriitis temporalis
Eine schwierige Diagnose?
Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 8/2006
Einloggen, um Zugang zu erhaltenAuszug
Eine 73-jährige Patientin stellte sich mit einer seit 2 Tagen bestehenden akuten Visusminderung und Einschränkung des Gesichtsfelds am rechten Auge in unserer Ambulanz vor. Bereits 2 Monate zuvor sei es zu starken, frontal betonten Kopfschmerzattacken gekommen. Aufgrund der massiven Beschwerden erfolgte damals eine stationäre Abklärung in einer neurologischen Klinik. Die Untersuchungsergebnisse inkl. Lumbalpunktion und zerebralem CT waren unauffällig. Aufgrund eines erhöhten CRP wurden die Kopfschmerzen als „parainfektiös“ gedeutet und eine symptomatische Therapie mit Indometacin empfohlen. Nach Entlassung persistierten die Beschwerden. Eine zunehmende Symptomatik mit Nachtschweiß und Gewichtsabnahme sowie eine depressive Stimmungslage führten zu einem diagnostischen und therapeutischen Marathon (Tabelle 1).
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Diagnose
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Maßnahmen
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Neurologische Klinik
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Parainfektiöse Kopfschmerzen
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Indometacin
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Augenarzt
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Unauffälliger Befund
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Überweisung HNO-Arzt
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HNO-Arzt
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V.a. vertebragene Genese
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Überweisung Chiropraktiker
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Neurologe
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V.a. Hemicrania continua
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Indometacin
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Hausarzt
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Muskelverspannungen
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Schmerztherapie
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Zahnarzt
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V.a. Myoarthropathie
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Anpassung einer Beißschiene
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Heilpraktiker
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V.a. entzündliche Darmerkrankung
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Homöopathische Therapie
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