Erschienen in:
18.08.2023 | Arthrosen | Leitthema
Fettgewebsaufbereitungen zur Applikation in den Hoffa-Fettkörper – Konzept und erste Erfahrungen
verfasst von:
Prof. Dr. med. Gerald Zimmermann, Klaus Werner Labarre
Erschienen in:
Knie Journal
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Ausgabe 3/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Unter den zahlreichen Behandlungsmöglichkeiten für Gonarthrose ist die stammzellbasierte Therapie ein Bereich von wachsendem Interesse. Während die als ATMP („advanced therapy medicinal product“) klassifizierte Verwendung laborexpandierter Stammzellen in Europe strikt reguliert wird, kann die stromal-vaskuläre Fraktion (SVF) durch minimale Manipulation aus dem Fettgewebe entnommen werden.
Fragestellung
Ziel dieser Arbeit war es, einen Überblick über die aktuelle Literatur zu erstellen und unsere ersten Erfahrungen bei der Therapie von Gonarthrose mit SVF im Rahmen einer Pilotstudie zu präsentieren.
Material und Methoden
Die aktuellen Metaanalysen und Übersichtsarbeiten wurden zusammengefasst und diskutiert. Insgesamt wurden 42 Knie mit SVF behandelt und das klinische Follow-up erfolgte durch wiederholte Erhebungen des Knee Injury and Osteoarthritis Outcome Score (KOOS) und der visuellen Analogskala (VAS) über ein Jahr. Die Zahl der injizierten Zellen und deren Vitalität wurden mit einem Zellzähler gemessen.
Ergebnisse
Die Anzahl an Publikationen, welche sich mit diesem Thema beschäftigen, ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Aktuelle Systematic-Reviews und Metaanalysen kommen zu dem Schluss, dass die Behandlung mit MSC (mesenchymalen Stammzellen) einen Vorteil bringt. In unseren eignen klinischen Ergebnissen zeigte sich im Durschnitt eine deutliche klinische Verbesserung in allen Subscores des KOOS sowie der VAS. Es konnte eine signifikante Korrelation zwischen der Zahl der injizierten Zellen und den Subscores ADL (Aktivitäten des täglichen Lebens) sowie QOL (Lebensqualität) beobachtet werden.
Schlussfolgerung
Die Therapie der Gonarthrose mit SVF ist eine vielversprechende Methode mit wachsender Evidenz. Es ist zu vermuten, dass die Effektivität der Therapie durch eine Verbesserung der aktuellen Methoden noch gesteigert werden kann. Weiterhin wird die Anwendung und Weiterentwicklung durch die starke Regulation der Europäischen Arzneimittelbehörde erschwert.