Erschienen in:
02.08.2023 | Augeninnendruckmessung | Originalien
Rebound-Tonometrie mit sterilisierten Sonden
verfasst von:
Dr. med. Daniel M. Handzel, C. Ben Abdallah, H. Habie, A. Alani, W. Sekundo
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 11/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Die intraoperative Messung des Intraokulardrucks (IOD) eröffnet die Möglichkeit, den Einfluss des IOD auf die Stabilität des Bulbus sowie die Durchführung verschiedener chirurgischer Manöver zu untersuchen. Bisher sind nur wenige Möglichkeiten zu einer solchen Messung beschrieben, keine davon ist kommerziell erhältlich. Diese Studie untersucht die Verwendung sterilisierter Sonden bei der Rebound-Tonometrie, welche intraoperativ eingesetzt werden könnten.
Studiendesign und Untersuchungsmethoden
Bei 30 Augen wurde eine Tonometrie mit einem Non-contact-Tonometer sowie den Rebound-Tonometern iCare 100 und iCare 200 (iCare Finland Oy, Vantaa, Finnland) durchgeführt. Bei den Messungen mit den Rebound-Tonometern wurden nacheinander jeweils die mitgelieferten Sonden sowie sterilisierte Sonden verwendet, jeweils am sitzenden und liegenden Probanden. Untersucht wurde die Vergleichbarkeit der Messung mit sterilisierten Sonden mit den Ergebnissen der mitgelieferten Sonden.
Ergebnisse
Die Untersuchungen am sitzenden Probanden zeigten gut vergleichbare Werte, lediglich die Messung iCare200 sitzend zeigte geringfügig niedrigere Werte, der Unterschied war – wenn auch knapp – statistisch signifikant. Bei den Messungen am liegenden Probanden traten höhere IOD-Werte auf als bei der sitzenden Messung, wiederum zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der Originalsonde und der sterilisierten Sonde. Messungen mit gleichen Sonden waren mit dem iCare 100 und iCare 200 (T2 vs. T4, p = 0,003 und T3 vs. T5 p < 0,001) sehr gut vergleichbar. Der Vergleich der Messungen mit der originalen Sonde gegen die sterilisierte Sonde mit dem iCare 100 in sitzender Position (T2 vs. T3) sowie mit dem iCare 200 in liegender Position (T6 vs. T7) zeigte eine sehr gute Übereinstimmung ohne statistisch signifikante Unterschiede (p < 0,005). Bei Messungen mit dem iCare 200 in sitzender Position (T4 vs. T5) ergab sich ein etwas geringerer Wert bei T5, welcher jedoch statistisch signifikant niedriger war.
Diskussion
Der Vorgang der einmaligen Autoklavierung beeinträchtigt die Fähigkeit der Sonden zur Messung des Intraokulardrucks nicht.
Schlussfolgerung
Die Verwendung von Sonden, welche nach den gleichen Kriterien wie das sonstige chirurgische Instrumentarium sterilisiert worden sind, eröffnet neue Möglichkeiten für die intraoperative Messung des IOD. Sie lässt die Anwendung unter sterilen Bedingungen, z. B. intraoperativ, zu. Auch in der postoperativen Phase kann damit das Infektionsrisiko minimiert werden.