Erschienen in:
01.04.2003 | Schwerpunkt: Schilddrüsenkrankheiten
Autoimmunthyreoiditis
Behandlung mit Schilddrüsenhormonen bei subklinischer Hypothyreose oder schon bei Euthyreose?
verfasst von:
Prof. Dr. K.-H. Usadel, P.-M. Schumm-Draeger
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 4/2003
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Zusammenfassung
Die Indikation zur Therapie mit Schilddrüsenhormonen bei subklinischer Hypothyreose ist im Hinblick auf eine möglichst günstige Nutzen-Risiko-Abwägung eher großzügig zu stellen [
24]. Die Kosten für die Durchführung und Kontrolle der Schilddrüsenhormonbehandlung unterscheiden sich nicht von denjenigen, die nur zur Kontrolle der Schilddrüsenfunktion ohne Therapie aufgewendet werden müssen. Andererseits kann durch die Schilddrüsenhormonbehandlung sowohl im Hinblick auf klinische, laborchemische Befunde und v. a. bezüglich des kardiovaskulären Risikos mit größter Wahrscheinlichkeit ein günstiger Effekt erzielt werden, der weitreichende Kosten zusätzlicher Diagnostik und Therapie vermeiden lässt. Kontrollierte prospektive randomisierte klinische Studien sind langfristig angelegt notwendig, um den Behandlungseffekt der subklinischen Hypothyreose mit Schilddrüsenhormonen detailliert zu belegen.
Die Schilddrüsenhormontherapie der euthyreoten Autoimmunthyreoiditis scheint hemmend auf Autoimmungeschehen und Hypothyreoseentwicklung einzuwirken, eine endgültige Beurteilung der Indikation einer Hormonbehandlung bei euthyreoter Autoimmunthyreoiditis kann aber erst nach Vorliegen umfangreicherer Ergebnisse aus größeren Patientenkollektiven abgegeben werden.