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10.08.2020 | COVID-19 | Nachrichten

Rückkehr zum Regelbetrieb

Register soll Erkenntnisse zu Corona-Geschehen in Kitas liefern

verfasst von: Thomas Hommel

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Nicht nur die Schulen kehren in den Normalmodus zurück, auch viele Kitas nehmen derzeit den Regelbetrieb wieder auf. Eine Studie soll den bundesweiten Feldversuch begleiten – und ein Register wichtige Informationen beisteuern.

Die Bundesregierung will die Rückkehr der Kindertagesstätten in den Regelbetrieb in Corona-Zeiten mit einer groß angelegten Studie flankieren. Die Studie beinhalte auch ein Kita-Register, an das die Einrichtungen regelmäßig Angaben zum Infektionsgeschehen und zu personellen Kapazitäten übermitteln könnten, sagte Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey (SPD) am Montag. Sie erhoffe sich davon wichtige Erkenntnisse, wie eine sichere Kinderbetreuung in Pandemiezeiten gelingen könne, betonte Giffey.

Zudem solle die Studie ein klareres Bild über die Rolle von Kindern im Infektionsgeschehen liefern. Hierzu lägen bislang Einzeluntersuchungen vor. Es komme aber darauf an, ein Gesamtbild zu haben. Zuletzt waren Virologen und Pädiater zu konträren Einschätzungen bezüglich der Rolle von Kindern in der COVID-19-Pandemie gekommen.

Die Corona-Kita-Studie wird vom Familienministerium und dem Bundesgesundheitsministerium finanziert. Umgesetzt wird das Projekt von Forschern des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Deutschen Jugendinstituts (DJI).

„Wirkung der Kitas“ unklar

DJI-Leiter Professor Thomas Rauschenbach sagte, die Wissenschaftler wollten sich anhand des Registers ein besseres Bild von der „Wirkung der Kitas“ im Pandemiegeschehen verschaffen. Er verbinde damit „die Idee und Hoffnung, dass uns die Einrichtungen wöchentlich ihre Situation schildern“. Das Register soll bereits an diesem Dienstag starten. Die Teilnahme ist freiwillig.

Je mehr Kitas mitmachten, desto besser lasse sich die Situation von Erziehern und Kindern nachzeichnen und die Rolle der Kitas einordnen, so Rauschenbach. Das RKI bereite darüber hinaus mit den Gesundheitsämtern ein Konzept zu „anlassbezogenen“ Tests in den Einrichtungen vor. Auch das werde näher untersucht.

Erneute Schließung verhindern!

Eine neuerliche Schließung der Kitas sei „unbedingt“ zu vermeiden, betonte Giffey. Eine funktionierende Alltagsbetreuung in den Einrichtungen sei sowohl für die Vereinbarkeit von Arbeit und Beruf der Eltern als auch für die frühkindliche Entwicklung der Kinder essenziell.

Jeder Schritt zur Öffnung der Kitas berge die Gefahr von Infektionen, sagte die Ministerin. Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen seien daher das „A und O“. Räumlichkeiten sollten gut durchgelüftet, die Kinder nach Möglichkeit in festen Gruppen betreut werden.

Eltern sollten Kitas nur mit Maske betreten dürfen. Der Zugang zu den Einrichtungen sei auf einen „engen Personenkreis“ zu begrenzen. Erzieher wiederum sollten sich „überall“ kostenlos auf eine mögliche SARS-CoV-2-Infektion testen lassen können – auch dann, wenn sie keine Symptome aufwiesen. Kranke und fiebernde Kinder sollten nicht in die Kitas gebracht werden.

Eine Milliarde für Investitionen

Giffey machte klar, dass die Regelungen zum Kitabetrieb in der Zuständigkeit der Bundesländer liegen – das sei zu respektieren. Der Bund stehe den Ländern aber begleitend und unterstützend zur Seite.

Die Koalition stelle für die Kitas im Rahmen ihres Konjunkturprogramms eine Milliarde Euro unter anderem für bauliche Maßnahmen und mehr Hygieneschutz bereit, sagte Giffey. Bei zu fördernden Einzelmaßnahmen müssten Länder, Kommunen und Träger jedoch Mittel in Höhe von mindestens zehn Prozent zuschießen.

Maßnahmen zur besseren Belüftung

Denkbar seien etwa Investitionen in Maßnahmen zur besseren Belüftung von Schlafräumen oder Investitionen in mobile Desinfektionsbehälter, sagte Giffey. Das Programm sei zügig umzusetzen. „Die Hygienemaßnahmen stehen jetzt an und nicht irgendwann.“

In Vorbereitung ist laut Ministerium auch ein Corona-Kita-Rat aus Erziehern, Eltern sowie Vertretern der Länder, Kommunen und Gewerkschaften. Gemeinsam sollen sie den „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ begleiten. Das Gremium soll ab Ende August mindestens einmal monatlich zusammenkommen.

Quelle: Ärzte Zeitung

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