Der Einfluss von plättchenreichem Plasma auf die simulierte ACT im kniegelenkstypischen Bioreaktor

Auszug

Schäden des hyalinen Gelenkknorpels assoziiert mit dem Alter, sportlicher Belastung und Traumata stellen eine der größten Herausforderungen der Orthopädie und Unfallchirurgie dar. Sowohl Gelenktraumata als auch folgende chirurgische Eingriffe führen zu einer Veränderung der Gelenkhomöostase. Verfahren der Orthobiologie, wie die Anwendung von plättchenreichem Plasma (PRP) wollen physiologisch vorhandene Fähigkeiten des Körpers zur Regeneration von Gewebeschäden nutzbar machen. So gibt es wachsende Evidenz für positive Effekte von PRP auch auf die Knorpelregeneration. Plättchenreiches Plasma zeigte vorteilhafte Effekte auf die Proteoglykan- und Kollagensynthese, die Zellproliferation und Redifferenzierung in vitro sowie die Synthese von Lubricin und Hyaluronsäure. Blutplättchen enthalten eine Reihe von Wachstumsfaktoren (z. B. TGF‑β, PDGF, VEGF, FGF, HGF, IGF u. a.), die die Zellproliferation und die Synthese von Extrazellulärmatrixbestandteilen regulieren. Insbesondere TGF-β1 (transforming growth factor-ß1) ist in anabole und regenerative Prozesse des Knorpels, die Zellproliferation und Modulation antiinflammatorischer Prozesse involviert. In einem durch die Deutsche Kniegesellschaft (DKG) geförderten Projekt wurde das Potenzial von PRP als adjuvante Therapie zur autologen Chondrozytentransplantation (ACT) im Zusammenwirken mit multiaxialer Belastung im kniegelenkstypischen Bioreaktor untersucht. Hierdurch sollte die physiologische mechanische Beanspruchung eines humanen Kniegelenks nachgeahmt und der Einfluss der mechanischen Stimulation auf Zellebene untersucht werden. In Vorarbeiten konnten bereits trophische Effekte einer mechanischen Stimulation von Knorpelgewebe und anabole Effekte auf die Extrazellulärmatrix von Chondrozyten nachgewiesen werden. TGF-β1 ist ein elementarer Bestandteil der chondrogenen Signalkaskade und kann durch mechanische Stimuli aktiviert werden. …