Erschienen in:
21.01.2020 | Melanom | Leitthema
Neue optische Untersuchungsverfahren für die Diagnostik von Hautkrankheiten
verfasst von:
K. Sies, J. K. Winkler, M. Zieger, M. Kaatz, Prof. Dr. H. A. Haenssle
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit Etablierung der Dermatoskopie als Standardverfahren in der dermatologischen Routinediagnostik hat sich das Spektrum der nichtinvasiven, optischen Untersuchungsverfahren in den vergangenen Jahren erheblich erweitert. Diese Verfahren stehen dem Dermatologen bei unklaren Fällen als Assistenzsysteme zur Verfügung und sollen auch ohne eine chirurgische Biopsieentnahme eine korrekte Diagnosestellung ermöglichen.
Ziel der Arbeit
Es wird eine Übersicht zu technischem Hintergrund, Indikation und diagnostischer Leistungsfähigkeit von 4 neuen, optischen Untersuchungsverfahren gegeben (konfokale Laserscanmikroskopie, Multiphotonentomographie, Dermatofluoroskopie, künstliche Intelligenz[KI]-basierte Bildanalysesysteme).
Material und Methoden
Grundlage dieser Arbeit sind eine Auswertung der aktuellen Literatur sowie persönliche Erfahrungen in der Anwendung der Verfahren im Rahmen von zulassungsrelevanten Studien.
Ergebnisse
Im Vergleich zur invasiven chirurgischen Biopsie mit vertikalen Schnittbildern werden mit der konfokalen Lasermikroskopie und Multiphotonentomographie nichtinvasive „optische Biopsien“ mit horizontalen Schnittbildern ermöglicht. Die Dermatofluoroskopie sowie KI-basierte Bildanalysesysteme liefern einen Zahlenwert, anhand dessen eine Hautveränderung diagnostisch eingestuft werden kann. Anwendung finden diese neuen optischen Verfahren sowohl in der Diagnostik von Hautkrebs als auch von entzündlichen Hauterkrankungen.
Schlussfolgerungen
Die neuen optischen Verfahren liefern dem Dermatologen wertvolle Zusatzinformationen, die bei der korrekten Diagnosefindung helfen können. Die Biopsie mit nachfolgender dermatohistopathologischer Untersuchung ist und bleibt jedoch diagnostischer Goldstandard.