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Open Access 16.02.2024 | Dexamethason | Originalien

Linsenverletzungen als Komplikation bei intravitrealer Medikamenteneingabe

verfasst von: PD Dr. med. Christoph R. Clemens, FEBO, Florian Alten, Nicole Eter, Horst Helbig, David A. Märker

Erschienen in: Die Ophthalmologie

Zusammenfassung

Hintergrund

Die intravitreale operative Medikamenteneingabe (IVOM) ist eine effiziente und risikoarme Applikationstechnik in der Behandlung unterschiedlicher Netzhauterkrankungen. Zu den seltenen schwerwiegenden Komplikationen zählen erhöhte Augeninnendrücke, Glaskörperblutungen, Netzhautrisse und -ablösungen sowie intraokulare Entzündungen und Endophthalmitiden. In der hier vorliegenden Fallserie berichten wir über iatrogene Linsenverletzungen.

Methoden

Es erfolgte eine multizentrische Datenerhebung von IVOM-Patienten mit sichtbaren iatrogenen Linsendefekten, retrospektiv über den Zeitraum 2016 bis 2023.

Ergebnisse

In 6 Fällen (69,3 Jahre ± 6,5) wurde ein Linsentrauma nach IVOM identifiziert. Während in 5 Fällen eine Anti-VEGF-Therapie vorausgegangen war, stellten wir in einem Fall eine Linsenverletzung nach Dexamethason-Implantation fest.

Schlussfolgerungen

Linsenverletzungen im Rahmen der IVOM sind eine seltene Komplikation und bei sachgemäßer Injektionstechnik vermeidbar. Kenntnisse über die individuelle Bulbusachsenlänge und den Linsenstatus tragen zusätzlich zur Vermeidung dieser Komplikation bei.
Hinweise
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Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.

Hintergrund

Die intravitreale Medikamenteneingabe (IVOM) stellt eine effiziente Applikationstechnik in der Behandlung unterschiedlicher Netzhauterkrankungen dar. Im Jahr 2015 übertraf die Anzahl der intravitrealen Injektionen (IVOM) pro Jahr die Zahl der Kataraktoperationen in Deutschland, und es wird geschätzt, dass im Jahr 2019 mindestens 1,5 Mio. IVOMs durchgeführt wurden [1, 2]. Aufgrund alternder Bevölkerungsstrukturen, steigender Lebenserwartungen und neuer Medikamentenzulassungen wird mit einem weiteren Anstieg an IVOM-Behandlungen in den Industrieländern gerechnet. Die Gesamtrate an Komplikationen ist mit 1,9 % gering [3]. In den meisten Fällen handelt es sich um leichte, selbstlimitierende Komplikationen wie Oberflächenreizungen und subkonjunktivale Hämorrhagien. Zu den schwerwiegenden Komplikationen zählen erhöhte Augeninnendrücke (0,1 %), Glaskörperblutungen (0,1 %), Netzhautrisse und -ablösungen (0,01 %) sowie intraokulare Entzündungen und Endophthalmitiden (0,01–0,07 %) [3, 4]. Die Inzidenz iatrogener Linsenverletzungen ist mit < 0,1 % sehr gering und wird in der Literatur lediglich in einzelnen Fallberichten insbesondere mit dem Slow-Release-Präparat Dexamethason beschrieben [511]. In den Zulassungsstudien ANCHOR und MARINA wurde lediglich 1 Fall eines Linsentraumas nach 9242 Injektionen über einen Zeitraum von 12 Monaten beobachtet [12, 13].
Interessanterweise beschreiben neuere Studien einen höheren Anteil an hinteren Kapselrupturen (HKR) während der Kataraktoperation bei Patienten, die vorher eine IVOM-Behandlung erhalten haben [1416]. Dabei korreliert die Inzidenz an HKR mit der Anzahl an Injektionen, ohne dass eine offensichtliche Schädigung der hinteren Kapsel vorlag. Im Folgenden berichten wir über ausgewählte Fälle von iatrogenen Linsenverletzungen im Rahmen einer IVOM-Behandlung.

Methodik

Es erfolgte eine retrospektive multizentrische Datenerhebung von IVOM-Patienten, die im Zeitraum 2016 bis 2023 mit dem Verdacht einer Linsenbeschädigung im Rahmen einer IVOM-Behandlung überwiesen wurden. Neben Alter, Geschlecht und Anamnese wurden Informationen zu Refraktion, Achsenlänge, Netzhauterkrankung und Anzahl der Injektionen erfasst. Die Studie entsprach den Vorgaben der Deklaration von Helsinki (Ethikkommission Universität Regensburg; Ethikvotum: 23-3319-104).

Ergebnisse

Es wurden 6 Fälle mit iatrogener Linsenverletzung nach IVOM identifiziert. Das Alter der Patienten betrug 69,3 ± 6,5 Jahre (5 männlich). Der Visus lag bei 1,03 ± 0,56 LogMAR. Vier der betroffenen Augen waren hyperop mit einer Achsenlänge von 21,9 mm ± 1,0. Vor dem Auftreten der Linsentrübung wurden 11,6 ± 10,1 Injektionen verabreicht. Während in 5 Fällen eine Anti-VEGF-Therapie vorausgegangen war, stellten wir in 1 Fall eine Linsenverletzung nach Dexamethason-Implantation fest. Alle Patienten wurden von temporal injiziert. In 3 Fällen berichteten die Patienten von einer akuten Sehverschlechterung umgehend nach der Behandlung.
Um die entstandene Linsentrübung zu beheben und weitere Komplikationen zu verhindern, wurden alle 6 Patienten zeitnah operativ versorgt. Vier Patienten erhielten eine intrakapsuläre Hinterkammerlinse nach unkomplizierter Phakoemulsifikation. In den beiden anderen Fällen stellte sich intraoperativ eine hintere Kapselruptur dar, sodass eine Sulcusimplantation der IOL erfolgte.
Insgesamt zeigte sich postoperativ ein Visusanstieg auf 0,28 ± 0,13 LogMAR ohne Komplikationen im weiteren Verlauf. Demografische Informationen und klinische Merkmale sind in Tab. 1 zusammengefasst.
Tab. 1
Patientendaten
 
Fall 1
Fall 2
Fall 3
Fall 4
Fall 5
Fall 6
Alter/Geschlecht
61/m
64/m
69/m
69/w
79/m
74/m
Netzhauterkrankung
DMÖ
DMÖ
Hemi-ZVV
AMD
AMD
AMD
Anzahl Injektionen
3
12
31
4
11
9
Visus vor Operation (LogMAR)
1,3
1,9
0,6
0,7
1,3
0,4
Visus nach Operation (LogMAR)
0,3
0,2
0,3
0,3
0,5
0,1
Sphärisches Äquivalent
−2,5
+2,0
+2,5
−3,75
+0,5
+6,5
Axiale Bulbuslänge (mm)
23,02
21,75
22,90
22,88
22,43
20,54
m männlich, w weiblich, DMÖ diabetisches Makulaödem, ZVV Zentralvenenverschluss, AMD altersbedingte Makuladegeneration

Fall 1

Zwei Tage nach der letzten Anti-VEGF-Behandlung im Rahmen einer exsudativen AMD bemerkte ein 61-jähriger Patient eine Sehverschlechterung auf dem rechten Auge und stellte sich umgehend in der Klinik vor. Der bestkorrigierte Visus betrug 1,3 LogMAR, der Augeninnendruck lag bei 12 mm Hg. Spaltlampenbiomikroskopisch imponierte eine flächige Linsentrübung im oberen Bereich der hinteren Kapsel, die an eine getunnelte Linsenperforation angrenzte (Abb. 1c, Pfeil).
Nach unkomplizierter Phakoemulsifikation stellte sich ein hinterer Kapseldefekt mit prolabiertem Glaskörper dar. Es erfolgten eine vordere Vitrektomie und die Implantation einer sulcusfixierten Intraokularlinse (IOL). Nach 4 Wochen betrug der Visus 0,3 LogMAR.

Fall 2

Ein 64-jähriger Patient stellte sich in der Notfallsprechstunde vor. Anamnestisch gab er Schmerzen und einen raschen Visusabfall an dem operierten rechten Auge an. Es war die 12. Injektion im Rahmen der Behandlung eines diabetischen Makulaödems. Der Patient war hyperop mit einem sphärischen Äquivalent von +2 dpt und einer Achsenlänge von 21,75 mm. Der Visus betrug 1,9 LogMAR, und der Augeninnendruck war 19 mm Hg. Neben einer diffusen Linsentrübung mit subkapsulären Flüssigkeitsvakuolen zeigte sich an der Einstichstelle ein Kanal im vorderen kortikalen Linsenbereich (Abb. 2a, b, Pfeil).
Im Rahmen der Kataraktoperation stellte sich ein diagonaler hinterer Kapseldefekt dar. Nach Vitrektomie erfolgte die Implantation einer IOL mit Sulcusfixation. Am 1. postoperativen Tag war der Visus auf 0,2 LogMAR angestiegen.

Fall 3

Nach Dexamethason-Injektion 3 Monate zuvor stellte sich ein 69-jähriger Patient mit dekompensiertem intraokularem Druck (IOD) vor. Der Visus betrug 0,6 LogMAR, der IOD lag bei 39 mm Hg. Der Patient war mit einem sphärischen Äquivalent von +2,5 dpt hyperop. Die weiteren Untersuchungen zeigten das Ozurdex-Implantat vollständig im vorderen kortikalen Linsenbereich lokalisiert (Abb. 3a, b). Es erfolgte eine rasche operative Versorgung mittels Linsen- und Implantatentfernung. Intraoperativ wurde ein intakter und stabiler Kapselhalteapparat festgestellt, sodass eine kapselfixierte IOL implantiert werden konnte. Postoperativ betrug der Visus 0,3 LogMAR und der IOD 21 mm Hg.

Fall 4

Eine 69-jährige Dame mit exsudativer AMD am rechten Auge klagte einige Tage nach der vierten IVOM über eine reduzierte Sehschärfe. Der Visus hatte sich von 0,2 auf 0,7 LogMAR verschlechtert (sphärisches Äquivalent −3,75 dpt, Achsenlänge: 22,88 mm). In Anbetracht der Vorbefunde ergab die Spaltlampenuntersuchung eine neu aufgetretene Linsentrübung, die sich von temporal oben äquatorial bis in den Linsenkern ersteckte (Abb. 4a). Es erfolgte eine komplikationsfreie Linsenextraktion, mit anschließender Implantation einer kapselgestützten IOL. Der Visus verbesserte sich am 1. postoperativen Tag auf 0,3 LogMAR.

Fall 5

Ein 69-jähriger Mann stellte sich aufgrund progredienter Sehbeschwerden am linken Auge vor. Anamnestisch hatte der Patient 11 Injektionen im Rahmen einer AMD-Behandlung erhalten, zusätzlich bestünde ein grauer Star. Die bestkorrigierte Sehschärfe betrug 1,3 LogMAR. Die Untersuchung der vorderen Augenabschnitte deutete auf eine hintere kortikale Trübung hin, die von temporal oben bis ins Zentrum reichte. Es wurde der Verdacht eines möglichen Kapselkontaktes im Rahmen der vorausgegangen IVOMs gestellt. Die anschließende Linsenoperation erfolgte regelrecht mit einem Visusanstieg auf 0,3 LogMAR (Abb. 5a).

Fall 6

Ein 74-jähriger Patient stellte sich zur Kataraktoperation am linken Auge vor. Der Visus betrug bestkorrigiert 0,4 LogMAR. In der Vergangenheit hatte er 9 intravitreale Injektionen im Rahmen einer exsudativen AMD erhalten. Bei der Untersuchung zeigten sich eine mäßige Kernsklerose und eine schmale radiäre Linsentrübung temporal-unten (Abb. 5b). Die Kataraktoperation verlief komplikationslos.

Diskussion

Eine iatrogene Linsenverletzung im Rahmen der IVOM stellt eine seltene Komplikation dar und wird mit einer Inzidenz von 0–0,07 % beschrieben. Bemerkenswerterweise berichten neuere Studien über einen signifikant höheren Anteil an hinteren Kapselrupturen (HKR) während der Kataraktoperation bei Patienten, die vorher eine IVOM-Behandlung erhalten haben, was eine höhere Inzidenz von unerkannten iatrogenen Linsenverletzungen im Rahmen der IVOM vermuten lässt [1416].
Eine Analyse von 5813 Kataraktoperationen mit und ohne vorangegangener IVOM-Therapie ergab eine 4fach erhöhte Rate an HKR in der Gruppe der IVOM-vorbehandelten Patienten gegenüber den nicht vorbehandelten Patienten (6,7 % vs. 1,8 %) [14]. Dabei geht eine vorangegangene Behandlung mit ≥ 10 IVOMs interessanterweise mit einem höheren Risiko für eine HKR einher, was ein HKR-Risiko in Abhängigkeit der IVOM-Häufigkeit nahelegt. Ähnliche Ergebnisse wurden von Nagar et al. beschrieben, die in einer Untersuchung von 4047 Kataraktoperationen HKR-Raten von 6,6 % bei Patienten mit vorangegangener IVOM-Therapie und 1,8 % bei Patienten ohne vorangegangene IVOM-Therapie feststellten. Auch diese Studie zeigte ein HKR-Risiko in Abhängigkeit von der IVOM-Häufigkeit [15]. Eine rezente Metaanalyse von Beobachtungsstudien, die den Zusammenhang zwischen früheren IVOMs und HKR bei Kataraktoperationen untersuchten, ergab, dass die Wahrscheinlichkeit der HKR bei Augen mit früheren IVOMs 2,01-mal höher war und jede Erhöhung der IVOM-Anzahl die Wahrscheinlichkeit einer HKR um das 1,03fache steigerte [16].
Ein möglicher Grund für das erhöhte Risiko liegt in der direkten Verletzung der hinteren Linsenkapsel und geht in der Regel mit einer sichtbaren Linsentrübung einher. So wiesen ausnahmslos alle hier beschriebenen Fälle klinische Aspekte einer iatrogenen Linsenverletzung auf. Nichtsdestotrotz verlief die Phakoemulsifikation in mehr als der Hälfte der Fälle komplikationsfrei, und es wurde keine Progredienz eines vorbestehenden Kapseldefekts beobachtet. Eine Erklärung hierfür könnte in einer äquatorialen Lokalisation der Kapselperforation liegen, ohne Beteiligung der hinteren Kapsel. Darüber hinaus könnten auch lediglich kleine Kapseldefekte bestanden haben, die während der Operation stabil und unentdeckt blieben oder sich spontan im Rahmen fibrotischer Umbauprozesse verschlossen haben [17].
Drittens könnte ein stumpfes Touchieren der hinteren Linsenkapsel lediglich zu einer lokalisierten Trübung nicht jedoch zu einem durchgreifenden Kapseldefekt führen. So lassen sich gelegentlich radiäre Trübungen bei phak vitrektomierten Patienten finden, die nicht durch ein direktes Trauma, sondern durch einen intraoperativen „lens-touch“ entstanden sind.
Neben sichtbaren Linsenverletzungen werden in der Literatur auch „subklinische“ Kapselverletzungen beschrieben, die präoperativ unerkannt bleiben und erst während der Kataraktoperation festgestellt werden [18].
Ein weiterer theoretisch möglicher Grund für ein erhöhtes HKR-Risiko während der Kataraktoperation liegt darin begründet, dass Anti-VEGF Wirkstoffe die humane Linsenkapsel möglicherweise anfälliger für eine HKR machen können. So wurden in tierexperimentellen Arbeiten Veränderungen der Lebensfähigkeit und Morphologie des Linsenepithels nach Bevacizumab-Exposition festgestellt [19].
In einem dargestellten Fall lag ein intralentikuläres Dexamethason-Implantat vor, das aufgrund einer Tensiodekompensation und einer fortschreitenden Linsentrübung entfernt wurde. In der Literatur wird in den meisten Fällen ein ähnliches Vorgehen beschrieben [2022]. Sollten keine Komplikationen vorliegen, könnte der Befund auch beobachtet werden. So wurde in ausgewählten Fällen das Implantat für einen Zeitraum von 7 bis 18 Monaten in der Linse belassen und der Befund in engmaschiger Nachsorge kontrolliert. Die therapeutische Wirkung von intralentikulärem Dexamethason bleibt allerdings unklar [7, 8, 23].
Wird die Katarakt bei iatrogener Linsenverletzung operiert, sollte mit möglichst niedrigen hydrostatischen Drücken gearbeitet werden, und es ist darauf zu achten, dass während der gesamten Operation stabile Vorderkammerverhältnisse mit minimaler Fluktuation herrschen. So wird angeraten, während der Linsenextraktion auf eine Hydrodissektion zu verzichten, um einen Anstieg des intrakapsulären Drucks und eine damit einhergehende Vergrößerung des Kapselrisses zu vermeiden. Stattdessen sollte auf eine sorgfältige und schonende Hydrodelineation mit möglichst geringer Kernrotation geachtet werden [24].
Die hier dargestellten Linsenverletzungen sind am ehesten auf eine unsachgemäße Injektionstechnik zurückzuführen. Um das Risiko zu verringern, sollte der Injektionswinkel nicht radiär (nach vorne gerichtet) zum Limbus gewählt werden.
Während das Protokoll zahlreicher kontrollierter Studien eine Injektion parallel zum Limbus in einem Winkel von 45° in Tunneltechnik vorgab, wird in einem europäischen Konsensusreport empfohlen, einen senkrechten Injektionszugang zur Sklera zu wählen. Darüber hinaus sollte die Einstichtiefe zwischen 5 und 7 mm betragen, sodass die Nadelspitze ausreichend tief im Glaskörperraum platziert wird, um einen Reflux und damit eine mögliche Glaskörperinkarzeration zu verhindern [2527].
Insbesondere bei hyperopen Patienten mit einer dicken Linse sollte ein Injektionswinkel flacher als 45° im Hinblick auf das Risiko der Linsenverletzung vermieden werden. Zwingend erforderlich ist auch eine stabile Haltung beim Drücken des Spritzenkolbens bzw. beim Auslösen des Applikators, um ein Abflachen der Kanüle Richtung Linse zu vermeiden.

Fazit für die Praxis

  • Iatrogene Linsenverletzungen im Rahmen der intravitrealen Medikamenteneingabe (IVOM) sind bei sachgemäßer Injektionstechnik vermeidbar. Kenntnisse über die individuelle Bulbus – Achsenlänge und den Linsenstatus tragen zusätzlich zur Vermeidung dieser Komplikation bei.
  • Patienten mit vorausgegangener IVOM zeigen einen höheren Anteil an hinteren Kapselrupturen (HKR) während der Kataraktoperation. Oftmals sind präoperativ strukturelle Affektionen an der Linsenkapsel biomikroskopisch nicht sichtbar.
  • Bei Augen mit ≥ 10 IVOMs vor der Linsenoperation erscheint ein Hinweis auf ein erhöhtes HKR-Risiko im Aufklärungsgespräch sinnvoll.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

C.R. Clemens, F. Alten, N. Eter, H. Helbig und D.A. Märker geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Metadaten
Titel
Linsenverletzungen als Komplikation bei intravitrealer Medikamenteneingabe
verfasst von
PD Dr. med. Christoph R. Clemens, FEBO
Florian Alten
Nicole Eter
Horst Helbig
David A. Märker
Publikationsdatum
16.02.2024
Verlag
Springer Medizin
Schlagwörter
Dexamethason
Katarakt
Erschienen in
Die Ophthalmologie
Print ISSN: 2731-720X
Elektronische ISSN: 2731-7218
DOI
https://doi.org/10.1007/s00347-024-01997-8

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Operative Therapie und Keimnachweis bei endogener Endophthalmitis

Vitrektomie Originalie

Die endogene Endophthalmitis ist eine hämatogen fortgeleitete, bakterielle oder fungale Infektion, die über choroidale oder retinale Gefäße in den Augapfel eingeschwemmt wird [ 1 – 3 ]. Von dort infiltrieren die Keime in die Netzhaut, den …

Bakterielle endogene Endophthalmitis

Vitrektomie Leitthema

Eine endogene Endophthalmitis stellt einen ophthalmologischen Notfall dar, der umgehender Diagnostik und Therapie bedarf. Es sollte mit geeigneten Methoden, wie beispielsweise dem Freiburger Endophthalmitis-Set, ein Keimnachweis erfolgen. Bei der …

So erreichen Sie eine bestmögliche Wundheilung der Kornea

Die bestmögliche Wundheilung der Kornea, insbesondere ohne die Ausbildung von lichtstreuenden Narben, ist oberstes Gebot, um einer dauerhaften Schädigung der Hornhaut frühzeitig entgegenzuwirken und die Funktion des Auges zu erhalten.   

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