Erschienen in:
01.03.2021 | Karpaltunnelsyndrom | Leitthema
Bildgebung der Hand
Worauf sollte bei den Nerven geachtet werden?
verfasst von:
PD Dr. med. Jennifer Kollmer, Prof. Dr. med. Martin Bendszus
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 4/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Erkrankungen der peripheren Nerven an Hand und Handgelenk werden hauptsächlich durch Kompressionsneuropathien verursacht, während traumatische Nervenverletzungen und Tumoren deutlich seltener sind.
Fragestellung
Es sollen die Indikationen für ergänzende bildgebende Methoden und unterschiedliche Bildgebungsoptionen, insbesondere bei atypischer Symptompräsentation oder unklar verbleibender Symptomursache nach Abschluss der Standarddiagnostik, beleuchtet werden.
Material und Methoden
Die beiden bildgebenden Methoden, Magnetresonanz(MR)-Neurographie und Neurosonographie, werden vorgestellt und typische Befunde, aber auch Pitfalls, werden präsentiert.
Ergebnisse
Der diagnostische Goldstandard, bestehend aus Anamnese, klinisch-neurologischer Untersuchung und Elektrophysiologie, kann die Diagnose einer Neuropathie häufig sichern. Bildgebende Methoden, allen voran die MR-Neurographie sowie die Neurosonographie, erlangen jedoch zunehmende Bedeutung bei der Abklärung atypischer Neuropathien sowie zur Bestimmung der exakten Läsionslokalisation und -ausdehnung, insbesondere in der präoperativen Planung. Die technischen Fortschritte der letzten Jahre ermöglichen heute die hochauflösende Abbildung auch kleiner distaler Nervenendäste.
Schlussfolgerung
Die MR-Neurographie ermöglicht die hochauflösende Abbildung der peripheren Nerven an Hand und Handgelenk und kann die Diagnose einer Neuropathie sichern, die exakte Lokalisation einer Nervenläsion detektieren und Differenzialdiagnosen ausschließen. Die Neurosonographie ist eine zeit- und kosteneffiziente Alternativmethode.