Erschienen in:
01.10.2013 | Leitthema
Die Korrektur unerwünschter Deformitäten nach misslungener Ohrmuschelanlegeplastik
verfasst von:
Prof. Dr. A. Berghaus
Erschienen in:
Journal für Ästhetische Chirurgie
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Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
Abhängig von der verwendeten Operationstechnik kann es bei Ohrmuschelanlegeplastiken als unerwünschtes Resultat zu leichteren, aber auch zu gravierenden Deformitäten kommen, die dann schwer zu korrigieren sind. Zu unterscheiden sind einfache Über- bzw. Unterkorrekturen, Verlust der physiologischen Proportionen des Ohrmuschelprofils, Ausbildung von Kanten und Stufen, Hautdefekte und der partielle oder gar totale Verlust der Ohrmuschel. Kleinere Über- bzw. Unterkorrekturen können auf vergleichsweise einfache Art korrigiert werden, während die Beseitigung sichtbarer Kanten im Knorpel ein größeres Problem darstellt, insbesondere dann, wenn gleichzeitig Haut fehlt. In den schwierigeren Fällen kann es nötig sein, nicht nur die bei der Erstoperation in den Knorpel eingebrachten Einschnitte und Stufen durch Naht zu reparieren, sondern zusätzlich Knorpel oder alloplastisches Material einzusetzen, um zu einem akzeptablen Endergebnis zu kommen. Hautdefekte – meist aufgrund übermäßiger Resektion hinter dem Ohr – werden durch geeignete Hauttransplantate oder lokale Verschiebelappen ausgeglichen. Beim partiellen oder totalen Verlust der Ohrmuschel werden Techniken der Ohrrekonstruktion erforderlich, ähnlich wie bei der Behandlung der Mikrotie mit Ohrmuschelaufbauplastiken. Nutzt man alle technisch möglichen Verfahren für die Korrektur einer individuellen Deformität, so lässt sich durch sekundäre Otoplastik auch in Fällen von schwerer Deformität in praktisch jedem Fall noch ein ansprechendes Ergebnis erzielen.