Zusammenfassung
Medizinische Entscheidungen am Lebensende geben in der klinischen Praxis immer wieder Anlass für ethische Fragen und Kontroversen. Häufig sind diese in der fehlenden Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen begründet. Ausgehend von einem konkreten Fallbeispiel werden zunächst die aktuelle Rechtslage, bezogen auf die verschiedenen Formen der Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen, Hilfe zum Suizid, Symptomlinderung und Behandlungsabbruch), sowie auf die in den Grundsätzen der Bundesärztekammer zur ärztlichen Sterbebegleitung zum Ausdruck gebrachte Position der ärztlichen Standesvertretung dargestellt. Anschließend wird auf die ethisch-rechtlichen Kriterien der Entscheidungsfindung (Indikation und Patientenwille) sowie auf die Besonderheiten ärztlicher Entscheidungen in Notfallsituationen eingegangen. Abschließend wir der Prozess der Entscheidungsfindung entlang der vorgestellten Kriterien an dem dargestellten Fall illustriert.