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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Entstehungsbedingungen der glücksspielbezogenen Störung: Das Drei-Faktoren-Modell der Suchtentwicklung als übergeordnetes Rahmenkonzept

verfasst von : Gerhard Meyer

Erschienen in: Spielsucht

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Die vielfältigen Ursachen der Entstehung und Aufrechterhaltung der glücksspielbezogenen Störung werden im Rahmen des Drei-Faktoren-Modells der Suchtentwicklung über eine wechselseitige Beeinflussung von Eigenschaften des Glücksspiels, des Spielers und seines sozialen Umfeldes veranschaulicht. Die unmittelbare psychotrope Wirkung von Glücksspielen ist eng mit den Veranstaltungsmerkmalen wie Ereignisfrequenz, Fast-Gewinne und Kontrollillusionen verbunden. Ein junges Lebensalter, männliches Geschlecht und Impulsivität gelten als individuelle Risikofaktoren. Forschungsbefunde beziffern den Einfluss genetischer Faktoren auf die Varianz des Störungsbildes mit 50–60 %. Einzelne Persönlichkeitsmerkmale wie Impulsivität und antisoziale Persönlichkeit sind als prädisponierende, nicht aber als notwendige Bedingungen aufzufassen. Als Umweltfaktoren stellen ungünstige familiäre Lebensbedingungen in der Kindheit und Jugend, spielende Mitglieder in der Familie und Peergroup sowie eine hohe Verfügbarkeit des Glücksspiels Prädiktoren einer hohen Spielintensität dar. Die Befunde breit angelegter Längsschnittstudien sind als Beleg für einen biopsychosozialen Erklärungsansatz zu werten, der multiple Risikofaktoren einbezieht.
Fußnoten
1
Gleiches gilt für Leistungssportler, die nach ersten Befunden überzufällig häufig glücksspielbezogene Probleme entwickeln (Grall-Bonnec et al. 2016).
 
Metadaten
Titel
Entstehungsbedingungen der glücksspielbezogenen Störung: Das Drei-Faktoren-Modell der Suchtentwicklung als übergeordnetes Rahmenkonzept
verfasst von
Gerhard Meyer
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-54839-4_4

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