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Erschienen in: Arthroskopie 4/2020

13.05.2020 | Frakturheilung | Leitthema

Kniegelenknahe Osteotomie bei unikompartimenteller Gonarthrose

Wo stehen wir heute?

verfasst von: Prof. Dr. med. W Petersen, S. Bierke, M. Häner

Erschienen in: Arthroskopie | Ausgabe 4/2020

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Zusammenfassung

Die kniegelenknahe Osteotomie ist ein evidenzbasiertes chirurgisches Verfahren zur Therapie der unikompartimentellen Gonarthrose, mit dem sich die Symptome Schmerz und Funktion verbessern lassen. Die 10-Jahres-Überlebensraten für die Osteotomie an der proximalen Tibia variieren zwischen 85,4 % und 91,6 %, die 10-Jahres-Überlebensraten für die Osteotomie am distalen Femur zwischen 65 % und 87 %. Die Wahl des Operationsverfahrens (femoral, tibial, schließend, öffnend) soll anhand patientenspezifischer Faktoren (Ort der Deformität, Patellastand, Beinlänge usw.) bestimmt werden. Essenziell ist eine sorgfältige präoperative Planung. Bei erheblichen Deformitäten sollte sogar eine Doppelosteotomie in Erwägung gezogen werden. Zu neueren Entwicklungen, wie z. B. patientenspezifischen Schnittblöcken, sind weitere Studien erforderlich. Die Stabilität winkelstabiler Implantate erlaubt am Tibiakopf eine funktionelle Nachbehandlung mit früher Belastung innerhalb der ersten 2 Wochen, sofern keine Risikofaktoren für die Knochenheilung vorhanden sind. Nach Osteotomie am distalen Femur sehen die meisten Empfehlungen eine 6‑ bis 8‑wöchige Teilbelastung vor. Die Optimierung perioperativer Prozesse durch die Verwendung von Tranexamsäure und der lokalen Infiltrationsanästhesie verringert den intra- und postoperativen Blutverlust, führt zu weniger postoperativen Hämatomen und geringerem postoperativem Schmerz. So können die Patienten nach kniegelenknaher Osteotomie rascher mobilisiert werden. Möglicherweise können auch Komplikationen vermieden werden (z. B. Thrombose).
Literatur
3.
Zurück zum Zitat Bode G, Schmal H, Pestka JM et al (2013) A non-randomized controlled clinical trial on autologous chondrocyte implantation (ACI) in cartilage defects of the medial femoral condyle with or without high tibial osteotomy in patients with varus deformity of less than 5. Arch Orthop Trauma Surg 133:43–49. https://doi.org/10.1007/s00402-012-1637-x CrossRefPubMed Bode G, Schmal H, Pestka JM et al (2013) A non-randomized controlled clinical trial on autologous chondrocyte implantation (ACI) in cartilage defects of the medial femoral condyle with or without high tibial osteotomy in patients with varus deformity of less than 5. Arch Orthop Trauma Surg 133:43–49. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00402-012-1637-x CrossRefPubMed
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Metadaten
Titel
Kniegelenknahe Osteotomie bei unikompartimenteller Gonarthrose
Wo stehen wir heute?
verfasst von
Prof. Dr. med. W Petersen
S. Bierke
M. Häner
Publikationsdatum
13.05.2020
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Arthroskopie / Ausgabe 4/2020
Print ISSN: 0933-7946
Elektronische ISSN: 1434-3924
DOI
https://doi.org/10.1007/s00142-020-00378-y

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