Erschienen in:
16.01.2024 | Gonarthrose | Leitthema
Miniimplantate bei fokalen chondralen und osteochondralen Defekten am Femur
Vergleichende Analyse dreier Verfahren: HemiCap, BioPoly und Episealer
verfasst von:
Prof. Dr. med. Johannes Holz, Dr.med. Ansgar Ilg, Dagmar Linnhoff, Dr. med. Stefan Schneider, Prof. Dr. med. Christoph Becher
Erschienen in:
Knie Journal
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Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Einsetzen von Miniimplantaten stellt eine Zwischenlösung für die zellbasierte Behandlung fokaler Läsionen im frühen Lebensalter und der unikondylären Kniearthroplastik (UKA) bzw. totalen Kniearthroplastik (TKA) im höheren Lebensalter dar, wenn die Erkrankung im Kniegelenk bereits zu einer fortgeschrittenen Gonarthrose geführt hat.
Zielsetzung
Ziel dieses Beitrags ist, die drei derzeit verfügbaren Arten von Miniimplantaten (HemiCAP/UniCAP, BioPoly und Episealer) vergleichend darzustellen und die bisherigen klinischen Ergebnisse sowie Expertenmeinungen zusammenzufassen.
Ergebnisse
Während sich Unterschiede der Systeme hinsichtlich des Materials, der Anpassung und der Implantation ergeben, sind die Indikationen und Kontraindikationen ähnlich. Die derzeit verfügbaren klinischen Ergebnisse nach 2 bis 5 Jahren haben sich für alle drei Systeme als gut erwiesen. Der Schmerzscore verbesserte sich über alle Studien hinweg signifikant um über 50 %. Die Symptomatik, Alltagsfunktion und Lebensqualität verbesserten sich in dem Zeitraum ebenfalls signifikant. Was die Revisionsrate betrifft, so liegen in Zeiträumen von bis zu 12 Jahren ebenfalls durchaus akzeptable Zahlen in den Studien vor. Die im Fall des Uni/HemiCAP vorliegenden schlechteren internationalen Registerdaten sollten differenziert betrachtet werden.
Diskussion
Insgesamt kann empfohlen werden, diese Miniimplantate in den Behandlungsalgorithmus fokaler chondraler und osteochondraler Defekte am Femur mit einzubeziehen. Die Festlegung der richtigen Indikationen ist dabei entscheidend.