Erschienen in:
02.07.2019 | Herzinfarkt | Übersichten
Chirurgische Revaskularisation im akuten Myokardinfarkt
„Back to the future?“
verfasst von:
PD Dr. med. Christina Grothusen, Jochen Cremer
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Der akute Myokardinfarkt (AMI) und seine Folgeerkrankungen gehören immer noch zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Dem ST-Hebungsmyokardinfarkt („ST-elevation myocardial infarction“, STEMI) und dem Non(N)-STEMI liegen nicht nur unterschiedliche pathogenetische Prozesse zugrunde, sondern diese Patienten weisen auch unterschiedliche Charakteristika und Überlebensraten auf. Sie müssen daher getrennt voneinander betrachtet und behandelt werden. Dies betrifft auch die Dringlichkeit, mit der eine Reperfusionstherapie erfolgen sollte. Ende der 1960er-Jahre wurde erstmalig eine Revaskularisation im AMI durchgeführt. Diese erfolgte operativ als Kooperation zwischen dem Kardiologen Sones und dem Herzchirurgen Favaloro. Obwohl mehrere Studien in den darauffolgenden Jahren den Erfolg dieser Maßnahme bestätigten, wurde die Bedeutung einer chirurgischen Akuttherapie für die AMI-Behandlung mit Einführung der medikamentösen Lyse nicht weiter systematisch untersucht. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die historische Entwicklung des AMI-Managements und fasst aktuelle Therapiekonzepte zusammen. Zusätzlich werden die Vor- und Nachteile einer direkten, operativen Revaskularisation bei AMI-Patienten diskutiert.