Zusammenfassung
Die 64-jährige Frau I. hatte 4 Jahre zuvor einen Aortenklappenersatz aufgrund einer ausgeprägten Aortenklappeninsuffizienz erhalten. Die Information, dass eine Kunstklappe länger hält als eine Bioklappe, hatte seinerzeit die Entscheidung für eine Kunstklappe herbeigeführt. Der operative Eingriff war ohne Komplikationen verlaufen und Frau I. wurde für die orale Antikoagulation auf Phenprocoumon mit dem INR-Zielwert 2–3 eingestellt. Die orale Antikoagulation ließ sich recht unproblematisch realisieren und bei über 90% der Messwerte lag der INR im vorgegebenen Bereich. Als weitere Erkrankung bestand eine arterielle Hypertonie, die mit Bisoprolol 5 mg und Torasemid 10 mg behandelt wurde. Vier Jahre nach der Herzklappenoperation erkrankte Frau I. akut mit heftigem Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. In dem heimatnahen Krankenhaus wurde eine CT-Untersuchung durchgeführt, die eine linksseitige Kleinhirnblutung zeigte. Der INR betrug 2,24. Deshalb wurden 1500 IE Prothrombinkomplex verabreicht. Frau I. wurde mit Hubschrauber zu uns verlegt.