Erschienen in:
01.06.2010 | Schwerpunkt
Hormonale und metabolische Funktionen des Dünndarms
verfasst von:
PD Dr. H. Wittenburg, U. Tennert, J. Mössner
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 6/2010
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Zusammenfassung
Der Dünndarm besitzt zahlreiche hormonale und metabolische Funktionen, für die neben den Enterozyten enteroendokrine Zellen in der Mukosa verantwortlich sind. So führt eine Freisetzung von Cholezystokinin zu einer Sekretion von Pankreasenzymen und einer Gallenblasenkontraktion. Kürzlich wurde eine hormonelle Regulierung der Gallenblasenfüllung durch das Hormon FGF-15/19 beschrieben, das vermittelt durch Gallensalze aus Enterozyten des terminalen Ileums sezerniert wird und daneben eine Verminderung der Gallensäure- und Fettsäuresynthese sowie eine Hemmung der Glukoneogenese bewirkt. Mit Ghrelin ist ein intestinales Hormon bekannt, das die Nahrungsaufnahme steigert. Dem stehen eine Reihe von Sättigungshormonen wie z. B. Cholezystokinin und Glucagon-like Peptide gegenüber, durch deren Wirkung die Nahrungsaufnahme gehemmt wird. Die Kenntnis dieser Hormone und ihrer Funktionen ist für das Verständnis der Stoffwechselkontrolle und der Pathophysiologie zahlreicher Erkrankungen wesentlich. Hieraus ergeben sich pharmakologische Ansätze z. B. zur Behandlung von Motilitätsstörungen, des Diabetes mellitus Typ 2, der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung und der Adipositas.