Erschienen in:
01.08.2006 | Schwerpunkt: Parasitosen
Kala Azar
Seltener Import und wichtige Differenzialdiagnose
verfasst von:
Dr. H. Sudeck
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 8/2006
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Zusammenfassung
Bei einer positiven Reiseanamnese für Endemiegebiete der Leishmaniase sollte – auch noch nach Jahren – bei allen unklaren fieberhaften Allgemeinsymptomen, besonders bei Vorliegen einer Splenomegalie mit Anämie und Thrombopenie, aber auch bei Symptomen und Laborwertveränderungen im Sinne einer Autoimmunerkrankung eine Diagnostik hinsichtlich einer Leishmaniase erfolgen. Gerade auch bei Immunsupprimierten, bei denen der serologische Antikörpernachweis negativ ausfallen und die klinische Symptomatik atypisch und nicht „lehrbuchhaft“ sein kann, und bei vermeintlich nur auf die Milz bezogenen Lymphomen ist vor Splenektomie eine gezielte weitere Diagnostik zum sicheren Ausschluss eines Kala Azar, zum Beispiel auch unter Einsatz moderner PCR-Methoden zu fordern. Die Betreuung von Patienten mit dieser bei uns seltenen Erkrankung sollte in spezialisierten Zentren erfolgen, um Expertise und Erfahrungen zu konzentrieren. Hierfür bieten sich die Tropeninstitute an, die auch mit der Diagnostik die meisten Erfahrungen haben. Die Therapie der viszeralen Leishmaniase sollte den gerade überarbeiteten deutschen AWMF-Leitlinien folgen.