Zusammenfassung
Hypnose wurde seit alters her als ein Verfahren und als ein daraus resultierender Zustand veränderten Bewusstseins (Trance) beschrieben, in dem die Menschen (bisweilen auch Tiere) anders als gewöhnlich reagieren. Die Folklore schreibt diesem Zustand Willenlosigkeit, verbesserte kognitive Fähigkeiten (z. B. Erinnerungsvermögen), ungewöhnliche körperliche Leistungen (z. B. kataleptische Brücke), Schmerzlosigkeit und bestimmte psychosomatische Phänomene (z. B. suggerierte Brandblasen) zu. Hypnose hat eine gespaltene Tradition: eine mystische und eine medizinische. Sie lebt einerseits in magischen Formen der Geistheilung, des spirituellen Wachstums weiter und hat etwa die Theosophische Gesellschaft oder Christian Science in ihren Riten beeinflusst. Andererseits hat sie eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen im klinischen und im experimentellen Bereich hervorgebracht und ist als therapeutische Methode bei unterschiedlichsten somatischen und psychischen Störungen wissenschaftlich anerkannt und erfolgreich eingesetzt worden. Fragen, die sich mit dem Thema Hypnose verbinden, sind u. a.: Hat der Mensch in diesem Zustand besondere physische oder mentale Fähigkeiten? Kann man gegen seinen Willen hypnotisiert werden? Ist jeder hypnotisierbar? Sind Erinnerungen unter Hypnose verlässlich? Wegen der Publikumswirksamkeit einiger dieser Fragen wird Hypnose oft als Schaustellung verunglimpft. In der Hauptsache ist sie jedoch eine vielseitige und effektive Therapiemethode.