Erschienen in:
08.02.2024 | Lebertransplantation | Leitthema
Lebertransplantation in der Therapie nichtresektabler primärer und sekundärer Lebermalignome
Hepato-/cholangiozelluläres Karzinom und kolorektale Lebermetastasen
verfasst von:
Prof. Dr. med. Markus Guba, Jens Werner
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit der zunehmenden Wirksamkeit systemischer Therapien spielt die Lebertransplantation nicht nur beim hepatozellulären Karzinom (HCC), sondern auch bei nichtresektablen intrahepatischen cholangiozellulären Karzinomen (iCCs), perihilären cholangiozellulären Karzinomen (phCCs) und kolorektalen Lebermetastasen (CRLM) eine immer größere Rolle.
Ziel der Arbeit
Darstellung des aktuellen Wissensstandes zur Indikationsstellung, Patientenauswahl und zu erwartenden Ergebnissen bei der Lebertransplantation bei HCC, iCC, phCC und CRLM.
Ergebnisse
In Kombination mit neoadjuvanter lokoregionärer Therapie (LRT) und/oder systemischen Therapien können auf die Leber begrenzte, nichtresektable HCCs, iCCs, phCCs und CRLM mit 5‑Jahres-Überlebensraten von über 65 % erfolgreich transplantiert werden. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine strenge Patientenselektion, die neben morphometrischen Kriterien auch onkogenetische (z. B. BRAFV600E-Mutationsstatus) und klinische Kriterien umfasst, die einen Hinweis auf die individuelle Tumorbiologie geben (Tumormarker: α‑Fetoprotein[AFP]/Karbohydratantigen 19-9[CA19-9]/karzinoembrionales Antigen[CEA], stabiles Ansprechen auf neoadjuvante Therapie).
Schlussfolgerung
Die Lebertransplantation eröffnet auch bei nichtresektablen Lebermalignomen die Möglichkeit einer kurativen Therapie. Eine wesentliche Einschränkung dieser Therapieform ist der Mangel an Spenderorganen. Entscheidend für den Erfolg ist eine an der individuellen Tumorbiologie orientierte Patientenselektion.