Erschienen in:
13.07.2022 | Manuelle Medizin | Techniken
Manualmedizinische Untersuchung und Behandlung einer eingeschränkten Hüftgelenkinnenrotation
verfasst von:
Dr. med. Frank Jörder, Christoph Arp, Dipl. PT Mechthild Dölken
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Das Lernziel in den Kursen zum Erlernen manualmedizinischer Kompetenzen ist die Vermittlung situationsgerechter und sicherer Anwendung manualmedizinischer Techniken sowie einer funktionellen Denkweise bezogen auf die jeweilige Region im Bewegungssystem. In diesem Beitrag werden am Beispiel einer Innenrotationseinschränkung des Hüftgelenks manualmedizinische Befund- und Therapieprinzipien beschrieben. Die zuvor benannte behandlungsbedürftige Dysfunktion entspricht oft nicht der vom Patienten angegebenen Schmerzregion (in diesem Fall die untere Lendenwirbelsäule, LWS). Beginnend mit einer Screeninguntersuchung der betroffenen Region werden Auffälligkeiten in spezifischeren Untersuchungsschritten differenziert (Innenrotationseinschränkung des Hüftgelenks). Es folgt eine passive Untersuchung des Hüftgelenks und die Differenzierung der bewegungslimitierenden Strukturen (Gelenkkapsel, Muskel). Möglich ist am Hüftgelenk u. a. ein Bewegungslimit aufgrund von Osteophyten. Dieser Untersuchungsbefund ist über einen Schmerzprovokationstest und ein am Bewegungsende hartes Endgefühl gegenüber den manualmedizinisch beeinflussbaren Strukturen differenzierbar. In diesem Beitrag wird der Fokus auf die Differenzierung manualmedizinisch beeinflussbarer Strukturen (reversible Dysfunktion) gelegt. Die bewegungslimitierende Struktur wird entsprechend manualmedizinischer Grundsätze behandelt. Exemplarisch für eine muskuläre Einschränkung der Innenrotation werden die Testung und Dehnung des M. piriformis angeführt. Für die Erweiterung der Innenrotation bei kapsulärer Restriktion wird eine anguläre Gelenktechnik beschrieben. Ziel der Techniken ist eine Verbesserung der Hüftgelenkbeweglichkeit, um angrenzende Gelenkregionen zu entlasten(in diesem Fall die untere LWS).