Erschienen in:
01.10.2009 | Leitthema
Meibom-Drüsen
Teil II: Physiologie, Eigenschaften, Verteilung und Funktion des Meibom-Öls
verfasst von:
PD. Dr. E. Knop, N. Knop, F. Schirra
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 10/2009
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Das ölige Sekret (Meibum) der Meibom-Drüsen bildet die oberflächliche Lipidschicht des präokulären Tränenfilms und vermindert die Verdunstung der wässrigen Phase. Meibum ist eine komplexe Mischung aus verschiedenen Lipiden sowie kleineren Anteilen von Proteinen und weiteren Bestandteilen der sekretorischen Meibozyten, die bei Körpertemperatur ein klares Öl bilden. Seine Komposition und Funktion sind noch teilweise ungeklärt, speziell die Interaktion der wasserunlöslichen apolaren Lipide mit polaren, partiell wasserlöslichen Lipiden und möglicherweise Proteinen, die zusammen die Verbindung mit der unterliegenden wässrigen Tränenphase herstellen. Meibum wird innerhalb der Drüsen durch den Druck der kontinuierlichen Sekretion sowie durch Muskelkräfte des M. orbicularis oculi und des Riolan-Muskels beim Lidschlag transportiert. Nach der Freisetzung auf den hinteren Lidrand, gelangt das Öl aus dem Lidrandreservoir auf den Tränenmeniskus und wird bei jeder Lidöffnung als dünne Schicht auf dem präokularen Tränenfilm ausgezogen. Beim Lidschluss wird es wieder zusammengeschoben, wobei immer ein kleiner Teil der Lipidschicht des Tränenfilms erneuert wird. Meibum hat auch eine Barrierefunktion gegen das Auslaufen der Tränen über die innere Lidkante und gegen das Eindringen des Hautfettes (Sebum) vom freien Lidrand.