Erschienen in:
17.12.2020 | Netzhautablösung | Leitthema
Proliferative Vitreoretinopathie (PVR) minimal: „Same same, but different“. Besonderheiten und chirurgische Therapie des PVR-assoziierten Makula-Puckers
verfasst von:
Prof. Dr. L.-O. Hattenbach, F.E.B.O., S. Grisanti, S. G. Priglinger, A. Chronopoulos
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Epiretinale Membranbildungen in Form eines Makula-Puckers zählen zu den typischen Komplikationen im Rahmen einer proliferativen Vitreoretinopathie (PVR) bei Amotio retinae und haben entscheidenden Einfluss auf das funktionelle Ergebnis nach chirurgischer Therapie.
Methoden
Es erfolgte eine Literaturrecherche über PubMed.
Ergebnisse
Ein wesentlicher Ansatz der Therapie bei PVR-assoziiertem Makula-Pucker besteht in der Reduktion von Traktionen am hinteren Pol durch möglichst vollständige Membranentfernung innerhalb der Gefäßbögen sowie in einem Peeling der Membrana limitans interna (ILM). Als weitere Option gilt ein primäres Peeling der ILM im Rahmen der chirurgischen Versorgung einer Amotio retinae, um das Risiko der Entstehung einer epiretinalen Membranbildung zu reduzieren. Das richtige Timing des chirurgischen Eingriffs kann zu einer erfolgreichen Behandlung beitragen.
Diskussion
Aufgrund der besonderen traktiven Eigenschaften sowie der häufig gleichzeitig bestehenden Amotio retinae stellt die chirurgische Therapie des PVR-assoziierten Makula-Puckers eine besondere Herausforderung dar. Wie bei der idiopathischen Form kann durch die Membranresektion eine funktionelle Verbesserung erreicht werden. Für die Visusprognose ist dabei zudem entscheidend, ob zuvor eine Makulabeteiligung der Amotio retinae vorgelegen hatte.