Einleitung und Hintergrund
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Wie beschaffen kommunale AK Informationen und Daten zu möglichen Maßnahmen der Bewegungsförderung von älteren Menschen?
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Welchen Nutzen sehen diese in WE?
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Welche Barrieren bestehen bei der Beschaffung und Nutzung von WE?
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In welcher Form müssen WE aufbereitet sein, um praxisrelevant und verständlich für AK der Bewegungsförderung zu sein?
Methodisches Vorgehen
Ergebnisse
Kategorie | Beschreibung der Kategorie | Subkategorie | Beschreibung der Subkategorie | Zitat |
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Informationsbeschaffung | Prozess der Gewinnung von Informationen, d. h. von kontextabhängigen Daten, der die folgenden Schritte enthält: Erschließen von Informationsquellen Sammeln von Informationen Aufbereiten von Informationen Bewerten von Informationen | Rahmenbedingungen | Faktoren, die die Informationsbeschaffung der kommunalen Akteurinnen und Akteure positiv und negativ beeinflussen | „Ich … [realisiere zwar], dass Informationen da sind …, aber ich habe gar keine Zeit, mich da innerlich mit zu befassen, und habe … 2 Schrankbereiche, wo ich immer alles hinlege und sage später mal. Und das wird immer später“ (Person 1) „Jemand, der in der Stadtverwaltung arbeitet, kann mit … [wissenschaftlichen Erkenntnissen], was ganz anderes anfangen, als jemand, der in einer Senioreneinrichtung sich um Nachmittage kümmert“ (Person 3) |
Zugang | Zugangswege und Wissensträger in Kommunen, über welche sich kommunale Akteurinnen und Akteure Informationen zur kommunalen Bewegungsförderung beschaffen | „Wenn es mal um konkretere Sachen geht, fragt man auch mal Mister Google“ (Person 8) „Grundsätzlich [gibt es] verschiedene Möglichkeiten, über die zuständigen Ministerien und Städte- und Gemeindebund an … [Informationen] heranzukommen“ (Person 5) | ||
Wissenschaftliche Erkenntnisse | Bestverfügbare Ergebnisse aus wissenschaftlichen Studien, von Fachinstitutionen oder Fachleuten, die zur Beantwortung einer wissenschaftlichen Fragestellung mithilfe von qualitativen und/oder quantitativen Methoden erhoben wurden | Nutzen | Vorteil, der durch die Anwendung von wissenschaftlichen Erkenntnissen im Berufsalltag der kommunalen Akteurinnen und Akteure entsteht | „… zumal dann auch die politischen Gremien danach fragen, warum wir was machen. Wenn wir sagen, wir haben hier eine Studie von X, Y, aufgrund dessen bauen wir das auf, dann ist das schon etwas ganz anderes, als wenn wir sagen, ja wir haben uns mal etwas überlegt. Also daher sind solche Studien für uns schon Argumentationshilfe und auch Umsetzungshilfe“ (Person 1) „Mit der wissenschaftlichen Grundlage … kann man … Begründungen liefern für die weitere Arbeit … Sonst heißt es …: Ihr schwimmt wohl im eigenen Saft. Habt ihr euch das selber ausgedacht? Nein, man muss sportliche Entwicklungsmaßnahmen in einer Kommune … immer auf so einer Basis … relativ neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse [machen]“ (Person 5) |
Einbezug in Entscheidungen | Beachtung von wissenschaftlichen Erkenntnissen bei Entscheidungen über verschiedene Handlungsalternativen der kommunalen Bewegungsförderung | „Das kommt auf die [Akteurinnen und] Akteure in den Verwaltungsstrukturen an. Also ich habe gute Erfahrungen bei manchen Gesundheitsämtern“ (Person 3) „Wenn es darum geht, eine Vorlage auch für den Stadtrat … vorzubereiten, müssen die [Verwaltungsmitarbeitenden] ja wissen, wovon sie reden, damit das im Stadtrat dann nicht einfach plattgemacht wird“ (Person 12) | ||
Barrieren | Faktoren, die die Nutzung und Anwendung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in der kommunalen Bewegungsförderung behindern | „Wenn das zu intensiv beschrieben wird … mit so vielen Fachbegriffen, wo ich fast einen Duden daneben liegen habe, um zu verstehen, was derjenige damit meint. Das hindert mich dann schon so eine Studie von A bis Z zu lesen“ (Person 1) „Ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen, ich habe bisher noch … wirklich keine Barriere erlebt“ (Person 2) | ||
Strukturelle Aufbereitung | Für kommunale Akteurinnen und Akteure ideale Gliederung und Gestaltung der wissenschaftlichen Erkenntnisse | „Es muss halt wirklich kurz und knapp [sein], weil alles andere, das merke ich halt selber in meinem Alltag, lese ich dann selten“ (Person 10) „Zwischen 20 und 30 Seiten lese ich dann schon mal, wenn der Inhalt umfassend ist, speziell auch … auf die Region …, zum Beispiel ländliche Region, zugeschnitten ist“ (Person 5) | ||
Inhaltliche Aufbereitung | Für kommunale Akteurinnen und Akteure ideale inhaltliche Darstellung der wissenschaftlichen Erkenntnisse | „… dann einfach [schreiben] …, was herausgekommen ist … Weil meistens gibt es ja ein Ergebnis, das lässt sich … in einem Satz zusammenfassen, auch wenn man das nicht hören möchte“ (Person 10) „Es gibt Tausende gute Beispiele und ich weiß aber auch, dass viele Akteure sofort das Gefühl haben, okay, die und die Ausgangslage ist nicht gleich, das heißt, ich kann damit gar nichts anfangen“ (Person 3) | ||
Bereitstellung | Möglichkeiten der Zurverfügungstellung von wissenschaftlichen Erkenntnissen für kommunale Akteurinnen und Akteure | „Am liebsten würde ich mir jemanden wünschen, der an einem Telefon sitzt und der von den Kommunen angerufen werden kann, wo derjenige sagen kann, also spezifisch für meine Kommune bräuchte ich das, das und das“ (Person 3) „Newsletter ist schon okay. Das machen ja inzwischen viele, da haben wir auch Zugang zu und das ist was, da kann man mal schnell … überfliegen. Ist was Interessantes für mich dabei, dann kann ich es mir rausziehen“ (Person 8) |
Variable | Anzahl Teilnehmende n (%) | Mittelwert \( \bar{x}\) mit Standardabweichung (SD) |
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Geschlecht | – | |
Männlich | 5 (41,7) | |
Weiblich | 7 (58,3) | |
Alter | 46 (± 12,22) a | |
26–35 Jahre | 3 (25,0) | |
36–45 Jahre | 1 (8,3) | |
46–55 Jahre | 4 (33,3) | |
56–65 Jahre | 3 (25,0) | |
Keine Angabe | 1 (8,3) | |
Berufserfahrung | 20,77 (± 13,42) a | |
0–10 Jahre | 4 (33,3) | |
11–20 Jahre | 1 (8,3) | |
21–30 Jahre | 3 (25,0) | |
31–40 Jahre | 2 (16,7) | |
41–50 Jahre | 1 (8,3) | |
Keine Angabe | 1 (8,3) | |
Setting | – | |
Land | 6 (50,0) | |
Kommune | 6 (50,0) | |
Stadt- und Gemeindetyp (nach Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung) | – | |
Großstadt | 3 (50,0) | |
Mittelstadt | 2 (33,3) | |
Kleinstadt | 1 (16,7) | |
Landgemeinde | 0 | |
Bildungsniveau (nach International Standard Classification of Education (ISCED)) | – | |
ISCED 4 | 1 (8,3) | |
ISCED 6 | 2 (16,7) | |
ISCED 7 | 7 (58,3) | |
ISCED 8 | 2 (16,7) | |
Ausbildungsfeld | – | |
Sport‑, Gesundheitswissenschaften | 5 (41,7) | |
Verwaltungswissenschaften | 2 (16,7) | |
Ingenieurswissenschaften | 1 (8,3) | |
Sozialwissenschaften | 2 (16,7) | |
Naturwissenschaften | 1 (8,3) | |
Sprach‑, Kulturwissenschaften | 1 (8,3) | |
Berufstätigkeit | – | |
Bereichsleitung | 4 (33,3) | |
Referentin/Referent | 4 (33,3) | |
Sachbearbeitung | 2 (16,7) | |
Sonstiges | 2 (16,7) |
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Personen im direkten Umfeld (z. B. Kollegen),
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Netzwerke (z. B. Städte- und Gemeindebünde),
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Internet,
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Newsletter und
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Fachzeitschriften.