Erschienen in:
13.09.2021 | Ösophaguskarzinom | Literatur kommentiert
Ein neuer Standard zeichnet sich ab: PD-1-Erhaltungstherapie nach neoadjuvanter Radiochemotherapie und kurativer Resektion bei Ösophagus- und AEG-Karzinomen (CheckMate 577)
verfasst von:
Prof. Dr. med. Robert Michael Hermann, Prof. Dr. med. Hans Christiansen
Erschienen in:
Strahlentherapie und Onkologie
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Ausgabe 11/2021
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Auszug
In der Studie
„ChemoRadiotherapy for Oesophageal cancer followed by Surgery Study“ (CROSS) wurde eine deutliche Verbesserung aller onkologischen Endpunkte durch eine neoadjuvante Radiochemotherapie (RCTX) mit Carboplatin und Paclitaxel im Vergleich zur alleinigen Resektion nachgewiesen [
1]. Trotzdem besteht bei 70 % der Patienten, die im OP-Präparat kein vollständiges histopathologisches Ansprechen aufweisen, noch ein beträchtliches Rezidivrisiko. Durch eine Eskalation der neoadjuvanten Chemotherapie (CTX) ist diesem Problem wohl kaum beizukommen und keine wesentliche Steigerung der Heilungsraten zu erzielen [
2]. Als nächster logischer Schritt zur Therapieoptimierung ist deshalb die Prüfung des Stellenwerts einer gegen PD-L1 bzw. PD‑1 gerichteten Therapie mit Immuncheckpointinhibitoren (ICI) als „Switch“ auf ein neues Wirkprinzip in diesem onkologischen Kontext sinnvoll. Bei inoperablen Bronchialkarzinomen im Stadium III führte ja eine solche Therapieergänzung als einjährige Erhaltung mit Durvalumab zu einer signifikanten Verbesserung des 2‑Jahres-Gesamtüberlebens (OS) um 10 % nach definitiver RCTX [
3]. In der prospektiven, randomisierten „CheckMate 577“ wurde nun der Stellenwert einer einjährigen adjuvanten „Erhaltungstherapie“ mit Nivolumab nach kurativ resezierten neoadjuvant vorbehandelten Ösophagus- und AEG-Karzinomen untersucht. Die ersten Ergebnisse sind jetzt mitgeteilt worden. …