Zusammenfassung
Zusammenfassung
In der modernen Arbeitswelt können Ängste und ein mangelndes Gefühl psychologischer Sicherheit weitreichende Folgen für die Organisation sowie ihre Mitarbeitenden haben. Ängste werden in diesem Beitrag als ein unangenehmes Gefühl in Folge subjektiv empfundener, arbeitsbezogener Bedrohungen und Risiken verstanden. Sie sind klar von pathogenen Ängsten abzugrenzen, da sie mit bestimmten Bedingungen in Organisationen zusammenhängen und grundsätzlich bei jedem Beschäftigten auftreten können. Schnelllebigkeit, hohe Flexibilitätsanforderungen und Veränderungsprozesse in Organisationen gehen nicht selten mit Angsterleben einher. Durch den Wandel zu Dienstleistungstätigkeiten sowie digitalisierter Arbeit steigen die psychischen Anforderungen an den Einzelnen und damit die Wahrscheinlichkeit für Überforderungserleben, Insuffizienzgefühle und Ängste. Geprägt durch den Taylorismus, besitzen einige Manager:innen die Überzeugung, das Arbeitsverhalten werde allein durch den Einsatz von Sanktionen und durch materielle Anreize gesteuert. Dies kann Organisationskulturen und Führungsstile hervorbringen, die Angst gezielt als Einflussmittel einsetzen. Dabei können nicht nur negative Folgen für die Gesundheit von Mitarbeitenden, sondern auch auf die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse identifiziert werden. Denn steigende Wissensarbeit und der Anspruch an eine gelingende Kooperation am Arbeitsplatz erfordern ein psychologisch sicheres Umfeld, in dem Mitarbeitende angstfrei über ihre Ideen, Beobachtungen und Bedenken kommunizieren können.
Ziel dieses Beitrags ist es, ein Problembewusstsein über das Vorliegen organisationsbedingter Ängste und das Fehlen von psychologischer Sicherheit am Arbeitsplatz zu erzeugen. Im Rahmen einer Literaturarbeit wird dazu analysiert, warum es so wichtig ist, sich mit der Problematik vorherrschender Managementstile zu befassen, in denen durch Druck oder den Einsatz von Sanktionen Angst bei Mitarbeitenden initiiert wird, und in welchen Formen sich Angst am Arbeitsplatz äußern kann.