Erschienen in:
14.12.2020 | Ovarialkarzinom | Sonderstrecke: Wissenstransfer in der Onkologie
Risikoadaptierte Prävention bei familiär bedingtem Brust- und Eierstockkrebs
Ein Best-Practice-Beispiel
verfasst von:
Prof. Dr. med. Rita Katharina Schmutzler
Erschienen in:
Forum
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Ausgabe 1/2021
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Auszug
Mit der zunehmenden Entdeckung von Risikogenen als vererbbare Ursache für die Entstehung von bis zu einem Drittel einer Reihe solider Tumorerkrankungen, allen voran Brust- und Darmkrebs, werden zunehmend mehr genetische Untersuchungen, überwiegend im Rahmen von Genpaneltestungen, angeboten. Bezüglich des Brust- und Eierstockkrebses wird davon ausgegangen, dass mittlerweile rund 50 % der Risikogene identifiziert sind. Die durch sie verursachten Erkrankungsrisiken sind sehr unterschiedlich und liegen lebenslang für den Brustkrebs zwischen 20–80 % und für Eierstockkrebs zwischen 5–40 %. Laufende wissenschaftliche Untersuchungen bringen derzeit ständig neue Gene ans Licht. Dabei werden neu identifizierte Risikogene bereits in die klinische Diagnostik eingeführt, wenn lediglich erhöhte Odds Ratios im Rahmen von Fall-Kontroll-Studien auf eine Risikoerhöhung hinweisen. Da diese Odds Ratios zunächst in risikoangereicherten Kollektiven erhoben werden, dürfen sie keineswegs als Annäherung an das relative Risiko gelten und somit zu Fehlinterpretationen führen. …