Skip to main content

2017 | Pathologisches Glücksspielen | OriginalPaper | Buchkapitel

9. Grundsätzliches zur Spielsuchttherapie

verfasst von : Meinolf Bachmann

Erschienen in: Spielsucht

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Suchtbehandlung findet in enger Kooperation verschiedener ambulanter und stationärer Beratungs- und Behandlungseinrichtungen statt. Die neuerdings erfolgte Diagnostizierung (DSM-5) als Sucht unterstützt unsere bisherige Herangehensweise: Das Suchtmodell unterscheidet zwischen den Phasen der Entstehung (Einstieg, Kontrollverlust) und dem therapeutischen Vorgehen (Motivation/Entzug des Suchtmittels, Krankheitseinsicht bzw. Akzeptanz – Festigung des Abstinenzwunsches, Therapie der Ursachen, Entwicklung und Umsetzung von Alternativen sowie Rückfallprävention). Irrationale Vorstellungen über Gewinnchancen und der Umgang mit Geld sind weitere Bausteine in der Behandlung. Eine besondere Aufmerksamkeit findet der Aufbau entspannender und stressreduzierender Alternativen, die eine Rekonstruktion des Belohnungssystems zur Zielsetzung haben. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, die dazu notwendigen konkreteren Verhaltensänderungen tatsächlich umzusetzen und damit neue stabile Gewohnheiten sowohl psychisch als auch physiologisch (im Belohnungssystem) zu verankern. Nicht der Verzichtsgedanke steht im Vordergrund, sondern die Erweiterung des Interessens- und Aktivitätsspektrums, an vielen anderen Lebensaspekten wieder Interesse und Freude zu finden und eine ausgewogene Lebensgestaltung anzustreben. Die Bedingungen der Suchtentstehung und Überwindung der Abhängigkeit sind in einer »Suchformel« zusammengefasst. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem gruppentherapeutischen Vorgehen führt zu einem Hervorheben einer guten Atmosphäre, strukturierten zielorientierten Bedingungen und einem manualisierten Arbeiten, das ein kooperatives und effektives Lernen in der Gruppe, unter Einbeziehung von Kleingruppen, ermöglicht. Besonderheiten in der Klientel sind weiter ausgearbeitet, beziehen spezifische Krankheitsausprägungen und therapeutische Zielsetzungen beim »Spielen im Internet«, der »Spielsucht von Frauen«, »Glücksspielen bei Kindern und Jugendlichen«, »Spielen im Alter« und »Migration« mit ein.
Fußnoten
1
Erich Kästner
 
Metadaten
Titel
Grundsätzliches zur Spielsuchttherapie
verfasst von
Meinolf Bachmann
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-54839-4_9

Demenzkranke durch Antipsychotika vielfach gefährdet

23.04.2024 Demenz Nachrichten

Wenn Demenzkranke aufgrund von Symptomen wie Agitation oder Aggressivität mit Antipsychotika behandelt werden, sind damit offenbar noch mehr Risiken verbunden als bislang angenommen.

Weniger postpartale Depressionen nach Esketamin-Einmalgabe

Bislang gibt es kein Medikament zur Prävention von Wochenbettdepressionen. Das Injektionsanästhetikum Esketamin könnte womöglich diese Lücke füllen.

„Psychotherapie ist auch bei sehr alten Menschen hochwirksam!“

22.04.2024 DGIM 2024 Kongressbericht

Die Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie gilt als effektivster Ansatz bei Depressionen. Das ist bei betagten Menschen nicht anders, trotz Besonderheiten.

Auf diese Krankheiten bei Geflüchteten sollten Sie vorbereitet sein

22.04.2024 DGIM 2024 Nachrichten

Um Menschen nach der Flucht aus einem Krisengebiet bestmöglich medizinisch betreuen zu können, ist es gut zu wissen, welche Erkrankungen im jeweiligen Herkunftsland häufig sind. Dabei hilft eine Internetseite der CDC (Centers for Disease Control and Prevention).