Erschienen in:
21.08.2019 | Arterielle Hypertonie | Leitthema
Prävention von kognitivem Abbau und Demenz durch Behandlung von Risikofaktoren
verfasst von:
Claus Escher, Frank Jessen
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 9/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
In Deutschland sind derzeit etwa 1,6 Mio. Menschen an einer Demenz erkrankt. Die Prävalenz von Demenzerkrankungen nimmt kontinuierlich zu und wird sich voraussichtlich bis zum Jahr 2060 verdoppeln. Bislang gibt es keine Behandlung durch die das Auftreten einer Demenz verhindert werden kann. Aus diesem Grund ist die Entwicklung von Präventionsstrategien von entscheidender Bedeutung.
Ziel der Arbeit
Darstellung von Studien zur Prävention von kognitivem Abbau und Demenz durch medikamentöse Behandlung der arteriellen Hypertonie und aktueller Multidomäneninterventionsstudien.
Material und Methode
Narrative Übersichtsarbeit.
Ergebnisse
Während in drei früheren Studien eine Reduktion des Demenzrisikos durch eine antihypertensive Behandlung nicht nachgewiesen werden konnte, zeigt die aktuelle SPRINT-MIND-Studie eine Reduktion des Risikos für eine leichte kognitive Störung und im Trend für eine Demenz durch eine intensivierte Hypertoniebehandlung. Multidomäneninterventionsstudien weisen insbesondere auf potenzielle Effekte in einzelnen Risikogruppen hin, zeigen aber auch, dass bei aufwendigen Interventionen die Adhärenz eine Herausforderung sein kann.
Diskussion
Die Reduktion modifizierbarer Risikofaktoren kann Präventionseffekte in Bezug auf kognitive Verschlechterung und Demenz haben. Weitere Forschung ist aber notwendig, um die Subgruppen zu identifizieren, die besonders profitieren.