Zusammenfassung
Zur Fraktur des proximalen Unterschenkels kommt es meist durch Stürze oder Verkehrsunfälle; oft resultieren dann schwere Kniegelenkverletzungen, u. a. »dashboard injury«. Bei den Komplexverletzungen des Kniegelenks ist zusätzlich zur Tibiakopffraktur mindestens eine weitere funktionelle Gelenkstruktur betroffen. Neben der AO-Klassifkation, die sich zunehmend durchsetzt, sind weitere Einteilungen in Gebrauch: Meyers u. McKeever, Schatzker, Moore. Das diagnostische und therapeutische Vorgehen sind durch bildgebende Verfahren verdeutlicht. Die Frakturversorgung kann je nach Schweregrad konservativ (selten) oder operativ erfolgen. Die hauptsächlich angewandten unfallchirurgischen Osteosyntheseverfahren sind minimalinvasive Methoden (Kirschner-Draht, transkutan eingebrachte Schrauben), Platten-, Marknagelosteosynthese und Fixateure (interne, externe, Hybrid). Da Tipiakopffrakturen häufig mit Knochendefekten vergesellschaftet sind, ist deren Augmentation ebenfalls beschrieben.