Erschienen in:
28.06.2022 | Psychotherapie | Leitthema
Therapie der Zwangsstörungen: Empfehlungen der revidierten S3-Leitlinie Zwangsstörungen
verfasst von:
Prof. Dr. Ulrich Voderholzer, Matthias Favreau, Antonie Rubart, Angelica Staniloiu, Andreas Wahl-Kordon, Bartosz Zurowski, Norbert Kathmann
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 7/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) erscheint 2022 die erste revidierte Fassung der S3-Leitlinie Zwangsstörungen. Dieser Beitrag enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten Empfehlungen zur Therapie in komprimierter Form. Wesentliche Änderungen der zentralen Therapieempfehlungen haben sich im Vergleich mit der ersten Version der Leitlinie nicht ergeben, da sich die Evidenzlage seither nicht grundlegend verändert hat. Kognitive Verhaltenstherapie mit Exposition und Reaktionsmanagement ist die wirksamste Therapieform bei diesem Krankheitsbild und daher die Therapie der ersten Wahl. Bezüglich der Pharmakotherapie sind selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer die Medikamente der ersten Wahl. Sie sind dann indiziert, wenn kognitive Verhaltenstherapie (KVT) mit Exposition nicht verfügbar ist oder nicht wirksam war, wenn KVT vom Patienten abgelehnt wird, bei persönlicher Präferenz des Patienten für Medikamente oder um die Bereitschaft für KVT mit Exposition zu erhöhen. Neue Empfehlungen betreffen u. a. den Einsatz von Internettherapie sowie Empfehlungen zur Anwendung von KVT und Exposition auch im Gruppenformat, gegebenenfalls auch per Videokonferenz, sowie in intensiver Form.