Erschienen in:
07.06.2023 | Operative Techniken
Slope und frontale Achse: 3-dimensionale Analyse und Korrektur mit patientenspezifischen Schnittblöcken an der proximalen Tibia
verfasst von:
PD Dr. Florian B. Imhoff, PD Dr. Dr. Lazaros Vlachopoulos
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 5/2023
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Zusammenfassung
Operationsziel
Dreidimensionale Korrektur des knöchernen Alignements in der frontalen und sagittalen Ebene; Durchführung über eine „open-“ oder „closing-wedge“ hohe tibiale Osteotomie zur Verbesserung der ligamentären Stabilität und Verminderung der Gelenkdegeneration.
Indikationen
Chronische VKB oder HKB-Instabilität und ligamentäre Revisionsoperationen, subjektive Knieinstabilität bei sportlich ambitionierten Patienten und Personen mit körperlicher Arbeit, beginnende Gelenkdegeneration mit Meniskus- und Knorpelschäden, posttraumatische Fehlstellungen mit Varus- oder Valgusachse sowie erhöhter oder verringerter tibialer Slope.
Kontraindikationen
Zeitlicher Druck (zeitnahe Meniskuschirurgie), da Planung und Herstellung der Schnittblöcke zeitintensiv sind, mangelnde Compliance (Teilbelastung, Gehstöcke), exzessive Raucher, arterielle Gefäßerkrankung.
Operationstechnik
Planung anhand von CT-Daten, Festlegen der Rotationsachse mit „open-“ oder „closing-wedge“ oder Dom-Osteotomie, Herstellung entsprechender individueller Schnittblöcke. Die Operation wird durchgeführt über die bekannten Standardzugänge für eine HTO. Exaktes Positionieren der Schnittblöcke auf dem freigelegten Knochen. Sägen und Einstellen der Korrektur über Osteotomiemeißel, sodass der Repositionsguide aufgebracht werden kann. Fixieren der erzielten Korrektur mit winkelstabilem Plattenfixateur.
Weiterbehandlung
Je nach Ausmaß der Korrektur für 6 Wochen Teilbelastung 15 kg an Stöcken unter freier Beweglichkeit, falls keine zusätzliche ligamentäre Rekonstruktion erfolgt. Anschließend Aufbelastung nach Röntgen und ggf. CT-Kontrolle.
Ergebnisse
Da die Operationsprozedur, die Indikation und das Patientenkollektiv enorm heterogen sind, können keine einheitlichen Ergebnisse dargestellt werden. Die Genauigkeit der verwendeten Schnittblöcke wurde in anderen Studien präsentiert und wird in Bezug auf die frontale Achse mit 0,8° ± 1,5 angegeben. Allerdings sind die intraoperative Veränderung der Korrektur und Anpassung an den sich darstellenden Operationssitus vom Operateur abhängig und kann das Korrekturausmaß in Bezug auf die Genauigkeit bei komplexen Korrekturen enorm beeinflussen.